Wie ist es um die Freiheit, speziell um die Freiheit der Rede und des Schreibens bestellt in einer Welt, in der Menschenrechtler*innen, Journalist*innen und Schriftsteller*innen kriminalisiert und unter Terrorvorwürfen verhaftet werden? Wie ist es um die Sprache bestellt, wenn öffentliche Äußerungen einen digitalen Shitstorm auslösen, demokratisch gewählte Politiker*innen sich unbeschadet rassistisch und sexistisch äußern und ihre Kritiker*innen diffamieren und bedrohen können? Wie ist es um ein Land bestellt, in dem verharmlost wird, dass Häuser angezündet werden, weil deren Bewohner*innen aus rassistischen Gründen vertrieben werden sollen?
Wir wollen mit den drei Autorinnen Mely Kiyak, Ruth Fruchtman und Alina Herbing über diese Fragen sprechen und ausloten, welche Rolle(n) Literatur bei gesellschaftlichen Kontroversen übernimmt. Was will, kann und sollte Literatur bewirken? Wie ist das Verhältnis der Literatur zum Politischen? Wer beansprucht die intellektuelle Deutungshoheit? Und welche Machtverhältnisse resultieren daraus?
Podiumsgäste: Mely Kiyak, Ruth Fruchtman, Alina Herbing
Moderation: Anja Schneider
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung zur Veranstaltung unter:
https://programm.bildungswerk-boell.de/index.php?kathaupt=11&knr=17-8006&kursname=Podium+Wo+die+Freiheit+bedroht+ist+ist+die+Spache+bedroht+und+umgekehrt&#inhalt
Mely Kiyak arbeitet als Autorin und politische Kolumnistin, ihre Essays und Analysen erscheinen in überregionalen Medien. Sie hat zahlreiche Bücher und Theaterstücke veröffentlicht. Gemeinsam mit Deniz Yücel und anderen gründete sie „Hate Poetry“ und wurden dafür als „Journalisten des Jahres“ ausgezeichnet. Mely Kiyak ist Mitinitiatorin der Europäischen Schriftstellerkonferenz, die 2014 und 2016 in Berlin stattfand und mit Schriftsteller*innen aus 25 Ländern über politische Fragen und künstlerische Verantwortung diskutierte.
Ruth Fruchtman ist Schriftstellerin und Journalistin. Sie schreibt Erzählungen, Essays und Features für den Hörfunk, insbesondere zu polnisch-jüdischen und palästinensisch-israelischen Themen. Sie hat bisher zwei Romane veröffentlicht: Krakowiak (2013) und Jerusalemtag (2017), beide erschienen im KLAK-Verlag.
Alina Herbing ist Schriftstellerin. Sie veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien. Im Februar 2017 erschien ihr Debütroman Niemand ist bei den Kälbern im Arche-Verlag.
Anja Schneider ist freie Autorin. Sie veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in Anthologien und arbeitet an ihrem ersten Roman.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Verbundprojekts "100 Jahre Heinrich Böll".
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