Menschen ohne oder mit "falschen" Papieren sind in Deutschland von grundlegenden Rechten auf medizinische Versorgung, sicheren Arbeitsbedingungen und politischer Teilhabe faktisch ausgeschlossen. Diese prekäre Situation wird alltäglich hergestellt und verstärkt, wenn wie selbstverständlich ein Ausweisdokument gezeigt werden muss: Bei der Kontrolle im Nahverkehr, beim Empfang in der Frauenarztpraxis oder bei der Einrichtung eines Bankkontos. Die Kampagne "Kein Mensch ist illegal", das "Mouvement des Sans-Papiers", das Konzept "Sanctuary Cities" - sie alle versuchen mit verschiedenen Strategien, den Lebensalltag derjenigen zu verbessern, die aufgrund fehlender oder "falscher" Papiere vom Zugang zu Bürger*innenrechten abgeschnitten werden.
Um konkrete Unterstützung zu leisten, ist die (Zusammen-)Arbeit von verschiedenen Akteur*innen nötig, von Fachkräften wie Ärzt*innen und Lehrer*innen, über Gruppen, die Beratungs- oder Öffentlichkeitsarbeit anbieten, bis hin zu Sachbearbeitenden in der Verwaltung. An diesem Abend möchten wir mit Engagierten der Unterstützungsstruktur Medibüro und der Rechtswissenschaftlerin Helene Heuser diskutieren: Wie stellt sich die aktuelle Situation in Berlin dar? Welche Erfahrungen in der Organisierung gibt es bereits? Wo gibt es darüber hinaus noch Handlungsspielräume? Wir möchten mit dieser Veranstaltung eine öffentliche Debatte über eine Stadtgesellschaft ohne Ausschlüsse anregen. Anschließend wird es ausreichend Raum für gemeinsame Diskussion geben.
Anmeldung unter:
https://programm.bildungswerk-boell.de/index.php?kathaupt=11&knr=17-0912&kursname=Stadttage%20Stadt%20fuer%20alle&#inhalt
Eine Veranstaltung im Rahmen der "Stadttage - Themenwoche zur Zukunft von Stadt"
Realisiert aus Mitteln dert Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Bild: Pixabay, CC0
Event imported by Julia Brenner using FbEventsImporter object (11) | 6 years, 12 months ago |