Rassismus geht uns alle an! Erinnerst du dich?
Film und Gespräch
21 März – Internationaler Tag gegen Rassismus –
Rassismus geht uns alle an! Erinnerst du dich?
Filmvorführung und Diskussion anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus und des 5. Jahres des Mordes an Burak mit Vertreter*innen der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş, des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg (TBB) und des Filmes „Erinnerst du dich?“ in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung.
Der Mord an Burak Bektaş
Am 5. April 2012 wurde der 21-jährige Neuköllner Burak Bektas von einem Unbekannten erschossen. In der Tatnacht stand Burak mit Freunden und neuen Bekannten an einer Bushaltestelle nah dem Krankenhaus Neukölln, als sich der Täter der Gruppe nährte und vollkommen unvermittelt das Feuer eröffnete. Zwei der jungen Männer überlebten schwerverletzt, doch Burak starb. Auch wenn der Mörder bis heute nicht gefunden wurde, ist ein rassistisches Tatmotiv wahrscheinlich. Nicht nur, weil die Durchführung der Tat an den NSU denken lässt, dessen Selbstentarnung nur wenige Monate zurücklag: So schoss ein weißer Täter auf eine Gruppe als migrantisch zugeschriebener Jugendlicher. Er entfernte sich mit ruhigen Schritten vom Tatort. Wegen dieseR Kaltblütigkeit fühlten sich die Angegriffenen an eine Hinrichtung auf offener Straße erinnert. Im Kontext der NSU-Morde stellt sich zudem die Frage nach dem polizeilichen Vorgehen. Institutioneller Rassismus zeigte sich damals in den diskriminierenden Vorannahmen, welche die Polizei dazu veranlasste, den Täter vornehmlich unter den Angehörigen der vom NSU-Ermordeten zu vermuten. Von den demütigenden Befragungen und Unterstellungen seitens der Polizei haben viele Angehörigen in Veranstaltungen und Publikationen berichtet. Hat sich seitdem etwas an der Arbeit der Polizei geändert?
In der Nähe des Tatorts entsteht auf Wunsch der Familie Bektaş ein Gedenkort für Burak. Mitten in Süd-Neukölln soll ein kleiner Platz zur Begegnung einladen und eine zentrale Skulptur sowohl an den unaufgeklärten Mord an Burak Bektas erinnern – als auch an die vielen anderen unaufgeklärten Morde in Deutschland, bei denen es sich um rechte Taten handelt und handeln könnte.
Der Film: „Erinnerst du dich?“
26 min, 2016.
Der Film zeigt die Recherche Berliner Jugendlicher zu den Hintergründen der Tat. Durch selbst entwickelte Texte, inszenierte Szene sowie einem selbst kreierten Soundtrack verbinden die Jugendlichen die Rechercheergebnisse mit ihren eigenen Lebenserfahrungen. Dabei erörtern sie grundsätzliche gesellschaftspolitische und philosophische Fragen.
Datum: Dienstag, den 21. März 2016, 17.00 – 20.30 Uhr
Ort: Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung,
Sebastianstr. 21, 10179 Berlin
Anmeldung: anmeldung@tbb-berlin.de
Die Veranstaltung wird mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert.
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