Von der Debatte um Ende Gelände über Gewerkschaften in Südafrika zu indigenem Widerstand in Kolumbien
Auswirkungen, Kosten und Nutzen der ökologischen Krise sind ungleich verteilt: So wird das Überleben von Kleinbauern und -bäuerinnen und Indigenen durch den Raubbau an natürliche Ressourcen und durch den Klimawandel massiv bedroht. Arme Menschen leiden unter mangelhafter und teurer Stromversorgung auch Missernten und Wasserknappheit treffen vor allem die ärmere Bevölkerung, der nicht viel Geld zur Verfügung steht. Aber gerade diejenigen, die aus eigenem existenziellem Interesse die Naturausbeutung begrenzen und den Klimawandel stoppen wollen, werden selten als aktiv Handelnde wahrgenommen. Dies wollen wir in diesem Seminar ändern.
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Anmeldung per E-Mail unter: lazova@bildungswerk-boell.de
Begrenzte Teilnehmer*innenzahl
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Im Falle Kolumbiens wollen wir den Widerstand gegen die großflächige Umsiedlung durch den Steinkohletagebau El Cerrejón untersuchen. Kolumbien verfolgt, wie viele Staaten in Lateinamerika, ein rohstoffbasiertes Entwicklungsmodell, bei dem Staatseinnahmen für Sozialprogramme über Ressourcenabbau und -export erfolgen sollen. Dies hat jedoch starke soziale Konsequenzen, wie beispielsweise (Zwangs-)umsiedlungen. Die Gemeinschaft Tamaquito setzte sich vehement dagegen zur Wehr und thematisierte vor allem die Selbstbestimmung der Gemeinschaft und ihren Zugang zur Landnutzung.
In Deutschland werden das Verhältnis von Arbeitsmarkt und Klimaschutz sowie die Perspektiven der Gewerkschaften analysiert. In der deutschen Gewerkschaftslandschaft findet die Tatsache, dass die Folgen des Klimawandels auch hierzulande vor allem ärmere Schichten treffen werden, kaum Beachtung. Stattdessen wird der Schutz von Arbeitsplätzen in klimaschädlichen Branchen gegenüber Maßnahmen des Klimaschutzes priorisiert. Im Fall „Ende Gelände“ - wo soziale Bewegungen dieses Jahr einen massiven Protest gegen die umweltschädliche Kohlekraft organisierten - zeigt sich exemplarisch, welche Konflikte zwischen den ökonomischen Interessen einzelner Beschäftigter und ökologischen Forderungen im Interesse aller Beschäftigter existieren. Diese Perspektive wird mit einem Fall in Südafrika kontrastiert, wo sich sich eine der größten Gewerkschaften des Landes, die NUMSA, für ein soziales und politisches Programm gegen Klimawandel und fossile Brennstoffe einsetzt.
Auf die Frage, auf welche Arten soziale und ökologische Anliegen miteinander verbunden werden (können), sollen im Seminar gemeinsame Antworten gefunden werden.
Mit: Lilly Schön (M.Sc. Economics) und Andrea Pürckhauer (M.A. Politikwissenschaft)
Die Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
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