Fotografische Bilder sind allgegenwärtig im Alltag der Menschen. Ob auf großen Werbeplakaten im öffentlichen Raum, in gedruckter Form in der Tageszeitung, digital auf dem Bildschirm beim Browsen durch die sozialen Medien oder der Benutzung des Smartphones: Fotografie in verschiedenen Gebrauchsformen als Fotojournalismus, Werbefotografie oder im privaten Gebrauch ist kaum noch wegzudenken. Während die publizistische Fotografie ein Schlüssel zur Welt ist und dem Menschen Ereignisse in geografisch weit entfernten Regionen vermittelt, versucht die Werbefotografie unser Konsumverhalten zu beeinflussen. Umso wichtiger ist die Frage, wie der/die Medienkonsument_in mit diesem Medium umgeht.
Mediennutzer_innen brauchen heute nicht nur eine allgemeine Medienkompetenz, sondern auch eine ausgeprägte Bildkompetenz, um die Fotografie in ihrer Vielfalt lesen und analysieren zu können. So ist die Bildanalyse auch für die politische Bildungsarbeit von großer Bedeutung. Bei vielen gesellschaftlich relevanten Themen, sowohl lokal als auch international, von der Berichterstattung über Themen wie Flucht und Migration über antimuslimische Tendenzen in den Medien und sexistische Werbung bis hin zu den Mobilisierungskampagnen im arabischen Frühling in den sozialen Medien, spielen Bilder eine zentrale Rolle.
Der Methodenworkshop „Bildanalyse für die politische Bildungsarbeit“ nimmt sich dieses Themas an. Mit ihm wird das Ziel verfolgt, Multiplikator_innen darin zu schulen, die Bildanalyse systematisch in ihre Angebote zu integrieren. Dies geschieht über die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von Fotografie, die Analyse des Bildermarktes und der Bildwirtschaft und die Vorstellung und Erprobung verschiedener Methoden zur Bildanalyse. Der Workshop ist durchgehend partizipativ angelegt so dass sich die Teilnehmer_Innen die Methoden durch das eigene Ausprobieren selber aneignen. Als Anschauungsmaterial werden dabei sowohl fotojournalistische Bilder aus der Tagespresse, als auch politische Plakate, Werbekampagnen von NGOs und Bilder aus der Entwicklungszusammenarbeit verwendet.
Ziel des Seminars ist es, die Grundlage für die Vermittlung visueller und fotografischer Kompetenz in Bildungsveranstaltungen und der Lehre zu schaffen. Durch das partizipative Erarbeiten verschiedener Analysemethoden und -techniken erlangen die Teilnehmer_innen die Fähigkeit, diese selbstständig in ihren Kontexten anzuwenden. Sie lernen dabei die relevanten Akteure des Bildermarktes und die Vielfalt des publizistischen Einsatzes von Fotografie kennen. Zu jeder Methode gibt es entsprechende Handouts. Darüber hinaus gibt es einen Reader mit theoretischen Texten, über den die Themen nachbearbeitet werden können und der als Grundlage für die weitere Arbeit der Teilnehmer_innen dient.
Das Seminar richtet sich an Multiplikator_innen aus der politischen Bildungsarbeit, Lehrer_innen und an Medienpädagogik interessierte Menschen.
Es wird ein Teilnahmebeitrag von 75,- Euro (ermäßigt 50,- Euro*) erhoben. (*ALG II + Studierende, nur mit Nachweis)
Anmeldung an: Tanya Lazova, lazova@bildungswerk-boell.de
Bitte Name, Adresse und Telefonnummer angeben.
Die Teilnahmegebühr ist nach Erhalt der vorläufigen Teilnahmebestätigung zu zahlen.
Seminarzeiten:
Freitag 6.5.16, 18 bis 20 Uhr
Samstag 7.5.16, 10 bis 18.30 Uhr
Sonntag 8.5.16, 10 bis 13.30 Uhr
Über die Seminarleitung:
Felix Koltermann ist Diplom-Fotodesigner sowie Friedens- und Konfliktforscher (M.P.S.). Er promovierte an der Universität Erfurt über die fotojournalistische Produktion in Israel und den palästinensischen Gebieten. Seine fachlichen Schwerpunkte sind medienwissenschaftliche Bildanalyse, Fotojournalismus, Medien und Krieg, konfliktsensitiver Journalismus und zivile Konfliktbearbeitung. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitet Felix Koltermann als Journalist und Trainer in der Erwachsenenbildung.
Realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
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