Der dreitägige Workshop, durchgeführt von unseren Kooperationspartnern CRISP e.V. und Alsharq e.V., beschäftigt sich mit der aktuellen Europäischen Migrationspolitik und macht darüber hinaus die Auswirkungen solcher Entscheidungen auf lokaler und kommunaler Ebene in Deutschland deutlich.
Ziel ist, das Thema Migration in seinen vielen komplexen Facetten zu beleuchten und die unterschiedlichen Akteur_innen vorzustellen, die mit dem Thema befasst sind. Die Teilnehmenden bekommen Einblicke in die mit Migration einhergehenden sozialen und politischen Konflikte. Darüber hinaus erfahren die Teilnehmenden durch die Planspiele auch die Schwierigkeiten der Entscheidungsfindung auf der europäischen Ebene. Insbesondere soll auch das Bewusstsein für Kooperationsbedarf im Bezug auf den Umgang und die Zusammenarbeit mit Geflüchteten in Deutschland hervorgehoben werden. Dabei sollen auch konkrete Möglichkeiten von Engagement von Einzelnen und Gruppen in der Flüchtlingshilfe erörtert und vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen der Teilnehmenden diskutiert werden.
Im Zentrum des Workshops steht ein zweistufiges Planspiel, in dem die Teilnehmenden selbst aktiv werden: sie schlüpfen in Rollen der Mitglieder einer EU-Sonderkonferenz, bestehend aus der EU Kommission, Vertreter_innen verschiedener europäischen Staaten und Transit- und Herkunftsländern sowie Vertreter_innen von Nichtregierungsorganisationen. Auf diese Weise können Strategien und Wege erörtert und nachvollzogen werden, wie das Thema Migration innerhalb der EU diskutiert, verhandelt und entschieden wird. Dabei werden grundsätzliche soziale Bedingungen, wie Selbst- und Fremdbild, Abschottungsgedanken und Integrationsproblematik sowie Fragen zur politischen Regelung transnationaler Migration behandelt.
Im zweiten Teil des Planspiels werden die Auswirkungen dieser Entscheidungen auf der lokalen und kommunalen Ebene in Deutschland simuliert. Die Teilnehmden schlüpfen in Rollen von Aketur_innen, die in den Prozess der Ankunft, Aufnahme, Beratung und Integration von Geflüchteten in Deutschland involviert sind. In der Vorbereitung dieses Teils des Planspiels werden dabei auch wichtige Begriffe und Regelungen diskutiert, um das Verständnis dieser Prozesse auch in der realen Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen. Fragen nach dem Dublin II-Verfahren, sicheren Herkunftsländern, dem Unterschied verschiedener rechtlicher Personenstatute (subsidiärer Schutz, Duldung, Flüchtling, „Asylant“) werden erörtert und geklärt und anschließend simuliert und somit das Verständnis für den praktischen Umgang damit ermöglicht.
In der Auswertung wird gemeinsam über die Mechanismen und Dynamiken von Migration und deren Regulation reflektiert. Dabei spielen auch ganz wesentlich Aspekte wie die Situation in den Herkunftsländern der Geflüchteten sowie die vielfältigen Fluchtursachen eine große Rolle. Anliegen ist, die Fluchtgründe auf persönlicher Ebene verständlich zu machen, und ihrer Ent-Individualisierung entgegenzuwirken.
Der Workshop setzt dabei bei den aktuellen Ereignissen der letzten Monate an und versucht den gesamten Prozess, der sich rund um das Thema Migration vollzieht, durch den Planspielcharakter für die Teilnehmenden nachvollziehbarer und greifbarer zu machen.
Zielgruppe:
25 Teilnehmende aus Berlin. Das Seminar richtet sich allgemein an alle, die an der Thematik interessiert sind. Mindestalter ist 18 Jahre. Der Workshop richtet sich insbesondere an Akteure der politischen Bildungsarbeit und Personen, die sich derzeit beruflich/ehrenamtlich mit der Thematik von Migration/Flucht in Berlin auseinandersetzen.
ReferentInnen:
Amina Nolte
Aktiv im Verein Alsharq e.V., der sich durch politische Bildungsarbeit für eine kritische und informierte Diskussion zur Situation im Nahen und Mittleren Osten einsetzt. Promovierende im Fach Soziologie und aktiv in der Unterstützungsarbeit für Geflüchtete in Deutschland.
Florian Dunkel
Vorstands- und Gründungsmitglied von CRISP e.V., der im Bereich der Konfliktbearbeitung im Ausland und der politischen Bildungsarbeit im Inland aktiv ist, und hierfür die Methode Planspiel nutzt.
Workshop-Zeiten:
Freitag 10.00 - 17.30 Uhr
Samstag 10.00 - 17.30 Uhr
Sonntag 10.00 - 17.30 Uhr
Die Teilnahme am Planspiel ist kostenfrei.
Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich.
Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
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