Wie beim Stadtspaziergang „Auf der Spur der Menschenrechte durch Kreuzberg“ sollen hier die Menschenrechte in ihrer Vielfalt am Beispiel konkreter Orte anschaulich dargestellt werden.
Diesmal führt der Weg nach Schöneberg – genauer gesagt: auf die sogenannte „Rote Insel“: ein kleiner Berliner „Kiez“, dicht bebaut mit eindrucksvollen Häusern aus der Gründerzeit, in dem sich Geschichte und Gegenwart ein spannendes Stelldichein geben.
Auch auf dieser Tour wird eine breite Palette von Menschenrechten anhand konkreter Orte vorgestellt, denn auf der Roten Insel gibt es zahlreiche Initiativen für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen.
An ihrem Beispiel können die einzelnen Menschenrechte wie das Recht auf Bildung, auf freie Meinungsäußerung und auf den Schutz vor jeglicher Diskriminierung anschaulich erklärt werden. Frauenrechte, Kinderrechte, Inklusion, Recht auf bezahlbaren Wohnraum und auf Gesundheit, Schutz vor Rassismus sind dabei ebenso ein Thema wie die Menschenrechte von Flüchtlingen.
Die Rote Insel wird nicht von Flüssen, sondern von drei S-Bahnlinien begrenzt. Über ihre Grenzen hinaus sind die Königin-Luise-Gedächtniskirche und das ehemalige Gasometer bekannt: von dort wird die ARD-Talkshow „Günter Jauch“ übertragen.
Bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten werden uns begegnen: hier steht das Geburtshaus von Marlene Dietrich, Hildegard Knef lebte als Kind auf der Insel, Annedore und Julius Leber eröffneten nach der Entlassung von Julius Leber aus der KZ-Haft eine Kohlehandlung, die sie zur Kommunikation für die weitere Widerstandsarbeit nutzten. Auch der Bierverleger Bäcker ist dabei: einer gern erzählten Geschichte zufolge geht auf ihn der Name „Rote“ Insel zurück: 1878, als die SPD aufgrund des Sozialistengesetzes verboten war, hisste er eine rote Fahne an einem Wohnhaus. In der Nazizeit war der Widerstand von Sozialdemokrat_innen, von Kommunist_innen und anderen Menschen hier stark und nachhaltig.
Vielfalt war immer ein Markenzeichen der Roten Insel: schon Ende des 19. Jahrhunderts wanderten Menschen aus vorwiegend katholischen Gegenden zu. Heute leben und arbeiten hier Einwander_innen und ihre Kinder aus vielen Ländern: aus der Türkei, aus Ländern der EU, des Nahen Ostens, Afrikas und Lateinamerikas. Vielfältig ist auch die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung: traditionell ein Wohngebiet der kleinen Leute, sind in den letzten Jahren Angehörige der Mittelschichten hinzu gekommen. Preiswerte und teurere Wohnungen wechseln sich ab.
Mit: Martin Forberg (MA Neuere Geschichte; Dozent und freier Journalist)
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Eine verbindliche Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Anmeldeadresse: martin.forberg@web.de
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