Eine fundierte Kritik an der bestehenden Gesellschaft, ihren ökonomischen und kulturellen Praktiken und den herrschenden Machtverhältnissen benötigt eine genaue Gesellschaftsanalyse. Dabei kommt man um Pierre Bourdieu kaum herum. Fast alle Gesellschaftswissenschaften verwenden seine Theorien, Kategorien und Begrifflichkeiten. Dazu gehört etwa der Begriff des Habitus, die verinnerlichten Verhaltensweisen sozialer Klassen. Eng verbunden ist der Habitus mit dem ökonomischen, kulturellen, sozialen und symbolischen Kapital. Zudem führte Bourdieu mit dem Begriff des sozialen Raums ein neues Konzept in die Lesart von Gesellschaft ein.
Doch Bourdieu war nicht nur Wissenschaftler, sondern auch politischer Aktivist. Zeitlebens war er politische engagiert und intervenierte in öffentlichen Debatten. Besonders vehement zog er gegen den Neoliberalismus ins Feld und gründete Ende der 90er Jahre attac. Die wissenschaftliche Analyse und das politische Engagement waren bei ihm eng verknüpft und dementsprechend bezeichnete er die Soziologie als Kampfsport, als eine Form der Selbstverteidigung gegen den allumfassenden Zugriff der Kapitalverhältnisse.
Der Schwerpunkt dieses Seminars liegt auf Bourdieus Gesellschaftsanalyse mit den drei Kategorien Habitus, Kapital und sozialer Raum. Mögliche praktische Konsequenzen seiner Theorien werden wir uns in der Diskussion erschließen. Das Seminar richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre. Ein bestimmtes Vorwissen ist nicht erforderlich.
Mit:
Sophia Schmitz
Max Zeterberg
TEILNAHMEGEBÜHR
20 EUR (inkl. Übernachtung & Verpflegung)
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