Als im Mai 2013 das Protestcamp einer kleinen Gruppe im Gezi Park am Taksim Platz von der Polizei geräumt wurde, ahnte niemand, dass sich der Widerstand gegen die Bebauung der kleinen Grünfläche mitten in Istanbul zu einer breiten Protestbewegung entwickeln und in der es zu einer einzigartigen Allianz zwischen LGBT-Aktivist*innen, Kurd*innen, Alevit*innen und Kemalist*innen, Linken, Fußballfans und Gentrifizierungsgegner*innen kommen würde.
Auf der Veranstaltung wollen wir uns verschiedenen Aspekten der Proteste widmen und nach Bezügen zu stadtpolitischen Kämpfen in Berlin fragen. Am ersten Abend werden städtebauliche Umstrukturierungen und Zugänge zu Ressourcen thematisiert. Hierzu sprechen werden sprechen Begüm Özden Firat, Soziologin und Aktivistin aus Istanbul, und Bahar Sanli, Sozialarbeiterin im und Aktivistin beim Mieter*innenstreik von Kotti&Co in Berlin.
Ausgangspunkt des zweiten Abends wird die Rolle der LGBT-Bewegung bei den Gezi-Protesten sein. Wir wollen an diesem Abend diskutieren, wie sich im Zuge der Proteste der öffentliche Diskurs über LGBT verändert hat und stellen auch die Frage, wie dies zur Zeit in Berlin aussieht. Yildiz Tar, türkisch-kurdische Journalistin und Trans-Aktivistin aus Istanbul, und Zülfukar Çetin, Dozent für Soziale Arbeit aus Berlin, werden hierzu Ausführungen geben.
Dies ist eine Veranstaltung des Bildungswerks Berlin der Heinrich Böll Stiftung mit dem Studio Я [ya] des Maxim Gorki Theaters und wird finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
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