Am 20. Juni 2004 rettete das deutsche Hilfsschiff "Cap Anamur" vor Lampedusa 37 afrikanische Schiffbrüchige aus einem sinkenden Schlauchboot. Der Versuch, die Männer auf Sizilien an Land zu bringen, wurde zu einem amtlich verordneten Desaster: das Schiff wurde von italienischen Behörden beschlagnahmt, die Besatzung als "Schlepper" vor Gericht gestellt, die Geretteten ohne Anhörung deportiert.
Zehn Jahre - und unzählige Tote - später wollen wir diskutieren, was sich am Umgang mit Flüchtlingen und MigrantInnen im Mittelmeer seitdem geändert hat und was sich dringend ändern müsste. Sowohl die EU-Politik der Abschottung und Abschreckung als auch der behauptete, afrikanische "Massenansturm" auf die Wohlstandsfestung Europa soll hinterfragt werden.
Dazu wird Aminu Munkaila, einer der Geretteten von Bord der "Cap Anamur" erwartet, der heute in Ghana Jugendliche vor den Gefahren der Überfahrt nach Europa warnt. Elias Bierdel, damals Vorsitzender der Hilfsorganisation und Mitbegründer von "borderline europe", informiert über das aktuelle Geschehen entlang der EU-Aussengrenzen. Karl Kopp, Europareferent bei Pro Asyl, wird über die aktuelle Flüchtlingspolitik der EU berichten.
Die Moderation der Veranstaltung hat der ehemalige NDR-Chefreporter Jörg Riemenschneider übernommen, der sich als Journalist intensiv mit dem Fall der "Cap Anamur" und seinen Folgen beschäftigt hat.
Eine Veranstaltung des Bildungswerks Berlin in Kooperation mit borderline-europe - Menschenrechte ohne Grenzen e. V.
Finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
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