Filmvorführung und Diskussion
Der Entzug jedweden Rechts auf Asyl in Deutschland ist heute 20 Jahre alt. Seit Herbst 2012 wehren sich Flüchtlinge in ganz Deutschland gegen Illegalisierung – gegen Residenzpflicht und Abschiebung, gegen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, die sie als Bürger_innen nicht anerkennt. Sie haben ein Recht auf Bewegungsfreiheit und Asyl - ebenso wie jene, die der Dokumentarfilm FREMD zu Wort kommen lässt. Doch die rigide Politik der EU hat es nahezu unmöglich gemacht, hier anzukommen geschweige denn, Asyl ersuchen zu können.
FREMD beschäftigt sich mit der Situation von sogennanten Wirschaftsflüchtlingen auf ihren zum Teil Jahre andauernden Wegen gen Europa. Der Film zeigt die Zirkulation der Migrant_innen vor Europa, ihr Feststecken an provisorischen Un-orten und gibt ihnen eine Stimme. Das Plädoyer: Armut sollte als Fluchtgrund den gleichen Stellenwert bekommen wie z.B. Krisen und Kriege. Denn es sind vor allem die europäische neo-kolonialistische Politik und Wirtschaftsinteressen, die den Migrant_innen in ihren Heimatländern jeglichen Lebensraum nehmen/zerstören.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Aktivist_innen-Tribunals der Refugees gegen Deutschland zeigen wir FREMD (93 Min., französisch, bambara OmU). Anschließend diskutieren der Migrationsforscher Helmut Dietrich (FFM), die Filmemacherin Miriam Fassbender und ein/e AktivistIn des Refugee Camps am Oranienplatz über Alternativen zu dieser Abschottungspolitik.
Ort:
fsk - Kino am Oranienplatz, Segitzdamm 2 - 10969 Berlin
Eintritt frei
Veranstalter: Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit fsk - Kino am Oranienplatz
Bild aus FREMD (2011), Max Milhahn Filmproduktion
Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
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