Krise, Widerstand und Feminismus
Die Veranstaltung geht der Frage nach, wie Finanz- und Wirtschaftskrise mit Themen der Geschlechtergerechtigkeit und Patriarchat zusammenhängen, darunter auch als „typisch weiblich“ bezeichnete Ausbeutung wie Care-Arbeit, Familienbetreuung, prekäre Beschäftigung etc.
Feministinnen und antikapitalistische Bewegungen versuchen, beide Fragestellungen zu verbinden. Zuletzt hat insbesondere die englische Autorin Laurie Penny mit ihrem Buch „Fleischmarkt“ international für Aufmerksamkeit gesorgt – weit über die linken Milieus hinaus. Sie schreibt u.a. über die Vermarktung des weiblichen Körpers im Kapitalismus und geht dabei auch auf den herrschenden Schlankeits- und Schönheitswahn ein.
Während in den grundlegenden Fragen in der Regel Einigkeit besteht, gibt es auch Themen, wo die Positionen auseinander gehen oder sogar gegensätzlich sind. Beispielsweise die Kampagne “Lohn für Hausarbeit” oder die Frage von Sexarbeit und der Selbstorganisation von Huren und Freiern. Vor einem Jahr stritten sich linke Feministinnen um die Bewertung der SlutWalk-Bewegungen, ebenso beim Thema Pornographie („Kampagne PorNo“ vs. „FeminismPorn“) oder in der Debatte um Frauenquoten in Aufsichtsräten.
Einige Marktradikale meinen, es sei den Kapitalisten egal, wer die Arbeit verrichtet, Hauptsache das Geschäft brummt.
- Doch warum ist dann prekäre Beschäftigung, Care-Arbeit oder Familienbetreuung immer noch vor allem weiblich?
- Und wie verändert sich dies im Zuge der Finanz- und
Wirtschaftskrise?
Diesen und anderen Fragen soll auf der Veranstaltung nachgegangen werden.
Dazu sind zwei Expertinnen eingeladen:
• Mareen Heying, beschäftigt sich unter anderem mit den Themen Hurenbewegung/Sexarbeit in der BRD und der Kampagne „Lohn für Hausarbeit“
• Katharina Volk, Autorin, beschäftigt sich unter anderem mit dem der „verlorenen feministische Kritik am Kapitalismus“
Die Referentinnen werden unter anderem auch Abschnitte aus
zwei Büchern vortragen:
- Laurie Penny: Fleischmarkt // Die englische Autorin hat mit ihrem Buch international für Aufmerksamkeit gesorgt – weit über linke Milieus hinaus. Sie schreibt u.a. über die Vermarktung des weiblichen Körpers im Kapitalismus und geht auch auf den herrschenden Schlankheits- und Schönheitswahn ein.
- Mariarosa Dalla Costa: Die Macht der Frauen und der Umsturz
der Gesellschaft // Die Sozialistin hat bereits 1973 das Manifest zu Feminismus, Klassenkampf, Rolle der Familie und Verweigerung der Arbeit geschrieben.
Wir freuen uns auf eine lebhafte Debatte!
Falls Sie einen barrierefreien Zugang zur Veranstaltung wünschen, setzen Sie sich bitte uns in Verbindung.
Weitere Informationen: lazova@bildungswerk-boell.de oder Tel.: 030/ 611 28 966
Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
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