Vom Freispruch der tunesischen Fischer
Wir laden Euch/Sie, ein, mit uns den Freispruch der tunesischen Fischer Bayoudh und Jenzeri zu feiern. Dank der politischen Solidarität vieler Organisationen und einer erfolgreichen Spendenaktion war es nicht nur möglich, die Fischerkapitäne und ihre Familien seit 2 Jahren mit 250 Euro monatlich für die Existenzsicherung zu unterstützen, sondern auch eine anhaltende politische und rechtliche Unterstützung zu ermöglichen.
Wichtiger ist es aus Sicht von Bayoudh, Jenzeri und den beteiligten Fischern, dass ihre Ehre wiederhergestellt wurde und damit auch ein Zeichen für Lebensrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer an andere Fischer ausgeht.
Die materielle Lage der Fischer hat sich allerdings nach dem Freispruch nicht verändert. Für die von den italienischen Behörden zerstörten Boote ist keine Entschädigung zu erwarten, denn sie waren im Besitz einer tunesischen Reederei; die Entscheidung über eine Entschädigung für die unrechtmäßige Festnahme wird noch lange auf sich warten lassen, und ob die Fischer etwas bekommen werden, ist nicht sicher. Deshalb wollen wir ein Boot finanzieren, welches im Dorf Teboulba von den Reedereien unabhängige Arbeitsplätze schaffen würde. Wir sehen dies auch als notwendige kleine Hilfe zum arabischen Frühling an.
Das Sterben im Mittelmeerraum hört nicht auf und wir wollen weiterhin auf diese Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen. Die Bewegungsfreiheit der Menschen darf nicht nur für Europäer gelten!
Auf der Veranstaltung am 7.12. werden wir auch über die aktuelle Situation für Mittelmeerflüchtlinge berichten.
Wie der Abend verlaufen wird:
18:00 Empfang/Imbiss
18:30 Begrüßung durch das Komitee SOS Mittelmeer
18:45 Von der Kriminalisierung zum Freispruch
19:30 Bericht über den Prozess gegen die Fischer
20:00 "Asyl-Monolog"
20:25 "Schiffe der Solidarität"
20:30 Erklärung Komitee SOS Mittelmeer
20:45 Ausklang (Getränke und Brezel)
"Ich bin der Meinung, dass man Menschenleben retten soll, wo man sie retten kann. Und keine Institution, die Leben zu retten vermag, darf auf offener See Selektion betreiben. Das hieße ja, Menschen willkürlich zum Tode zu verurteilen." - Heinrich Böll, in: Der Spiegel, 1981
Die Veranstaltung findet auch in Kooperation statt mit:
Heilig-Kreuz-Passion
Stiftung Umverteilen!
Um Anmeldung wird gebeten: adamaschek@bildungswerk-boell.de
Für Essen und Getränke wird gesorgt
Foto: Judith Gleitze 2010, borderline-europe
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