Transrespekt und Transphobie in Europa

In den vergangenen zehn Jahren haben transgeschlechtliche Menschen in einigen europäischen Ländern neue Rechte erlangt, und es gibt politische Bemühungen, die bislang dominante pathologisierende Sichtweise durch eine auf Menschenrechte ausgerichtete Sichtweise zu ersetzen. Dies kam insbesondere in Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Themenpapiers Menschenrechte & Geschlechtsidentität des Kommissars für Menschenrechte des Europarats Thomas Hammarberg im Juli 2009 zum Ausdruck. Eine solche Neuausrichtung ist jedoch bruchstückhaft und verläuft unterschiedlich in verschiedenen europäischen Ländern. Auch stehen ihr viele Hindernisse im Weg, was sich an zahlreichen Ausdrücken transphober Gewalt ablesen lässt.

Dieses Seminar stellt die aktuelle Forschung zur rechtlichen und sozialen Situation von Trans-Menschen im Kontext des Transrespect versus Transphobia Worldwide (TvT) Projekts vor.

Dieses Projekt wird von Carsten Balzer und Jan Hutta im Rahmen des europäischen Netzwerks Transgender Europe und in Kooperation mit Partnerorganisationen in der ganzen Welt durchgeführt.
Es dokumentiert unter anderem Morde an Trans-Personen (Trans Murder Monitoring) und führt ein weltweites Legal Mapping durch.

Neben einer Präsentation des Trans Murder Monitoring sowie erster Daten des Legal Mappings wird im Seminar ein besonderer Fokus auf die Situation in der Türkei gelegt, wo politisch sehr aktive LSBT- und Trans-Bewegungen mit herben Formen der Ausgrenzung, Anfeindung und Repression zu kämpfen haben. Kemal Ordek von der TvT-Partner-Organisation Pembe Hayat (Pinkes Leben) wird anwesend sein und von der Situation in der Türkei berichten.
In diesem Zusammenhang zeigen wir erstmals in Deutschland den Film „Pink Grey“ über den Aktivismus von Trans-Menschen in Ankara.

Das Seminar wird in deutscher und englischer Sprache stattfinden.

Teilnahme frei.
Aus räumlichen Gründen ist die Zahl der Teilnehmenden auf 35 begrenzt.
Wir bitten daher um Anmeldung bis zum 3. Juni:
Email: global@bildungswerk-boell.de
Telefon: 030 / 612 60 74

Eine Veranstaltung des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin