Tagesseminar
Mit den "1968er Jahren" wurden neue Protestformen und Demonstrationskulturen global verbreitet. Go-in, sit-in, teach-in wurden zu Schlagworten dieser Zeit. Zum ersten Mal spielten die Massenmedien eine zentrale Rolle bei der Gleichzeitigkeit von Protestbewegungen und Protestformen.
In der globalisierungskritischen Bewegung wurden viele Impulse wieder aufgegriffen oder weiterentwickelt. Die Tute Bianche oder die Clownsarmee sind solche Beispiele, ebenso wie die kollektiven Regelübertritte, mit Massenblockaden und fünf-Finger-Taktik, der seit Heiligendamm hierzulande erfolgreich praktiziert wird.
Die neuen Formen der politischen Kommunikation beziehen sich häufig auf den Begriff des Zivilen Ungehorsams. Doch besitzt dieser schillernde Begriff eine gewisse Unschärfe. Neben Rawls, Habermas und Gandhi existieren eine Vielzahl an Bezügen und Weiterentwicklungen, wie die Disobbedienti (Ungehorsamen) in Italien.
Die unterschiedlichen theoretischen und strategischen Bestimmungen dieses Begriffes zu klären soll ein Ziel des Seminars sein. Zudem soll anhand von aktuellen Auseinandersetzungen (wie bspw. den Blockaden gegen den Naziaufmarsch in Dresden oder der Kampagne "Castor Schottern!") die Diskussion um den Begriff betrachtet werden.
Eine Veranstaltung des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Teilnahme frei. Anmeldung unter: global@bildungswerk-boell.de
Foto: "Tutte Bianche" in Bologna
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