Das dritte Album der Ostküstenkanadier ist eine handfeste Überraschung: The Stanfields haben ihr Repertoire vielseitig und mutig ausgebaut. Zum unverfälschten Rock’n’Roll, der Stadien füllen kann, und zur Akustik-Session an der Theke in außergewöhnlicher Instrumentierung streuen die Macs and Murphys Blues-Elemente und experimentelle Züge in Songs ein, die wiederum ihre schottisch-irischen Wurzeln tragen. So starten The Stanfields mit stürmischer Härte und hohem Tempo ihre neue Platte „Modem Operandi“ mit „White Juan“, der uns noch in den Ohren klingelt, als es in bester Folk-Rock-Manier in „The Marystown Expedition“ geht. Wähnen wir uns dort auf vertrautem Terrain, erleben wir nach vier Minuten einen so gelungenen Stilbruch, dass wir uns fragen, ob wir versehentlich in der nächsten Nummer oder gar bei einer anderen Band mit Stoner-Rock-Anleihen gelandet sind. Und so geht die klangliche Achterbahnfahrt immer weiter durch ein vielseitiges immer wieder aufregendes Album. Wie lässt Frontmann Jon Landry uns mit seinem typischen Augenzwinkern wissen: „We play what we want, sing what we feel, and leave nothing on the table.“ Im Frühling kommen The Stanfields in neuer Besetzung auf Deutschland-Tour: Jason Wright an der Bouzouki und Craig Harris an Bass und Mandoline haben sich aus familiären Gründen aus der Band verabschiedet. Sie werden durch Calen Kinneyan Bouzouki und Geige und Dillan Tate am Bass ersetzt, die aber genauso gut wissen, wo auf der Bühne der Hammer hängt.
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