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History of changes of: Verdrängung hat viele Gesichter – Film mit anschließender Diskussion zur Umwandlungsverordnung und Eigentumsbildung on the 23rd March 2015

Created on Nov. 27, 2017, 11:27 a.m. UTC by Julia Brenner
Reason given: added by an importer
title: Verdrängung hat viele Gesichter – Film mit anschließender Diskussion zur Umwandlungsverordnung und Eigentumsbildung
start: 2015-03-23
start time: 19:00
end time: 22:00
venue: Kino Moviemento
city: Kreuzberg
country: DE
coordinates: 52.4903, 13.4235
tags: Bildungsarbeit Bildungswerk-Heinrich-Böll-Stiftung Gesellschaft Nachhaltigkeit Politik Wissenschaft economics politics politischeBeratung society sustainability wirtschaft workshops
links:
    Facebook Veranstaltungsseite https://www.facebook.com/events/1416140475355330/
description:
Die Veranstaltung besteht aus zwei Teilen:
Aufführung des Films „Verdrängung hat viele Gesichter“ (Dokumentarfilm 2014, 94 min. Filmkollektiv Schwarzer Hahn) und anschließende Diskussion mit Podiumsgästen und Veranstaltungsteilnehmer*innen.

Der Film  „Verdrängung hat viele Gesichter“ entstand über fünf Jahre und hat die Entwicklung eines Berliner Kiezes (Alt-Treptow) beobachtet. Zum Teil investigativ und konfrontativ, zum Teil einfühlend geht die Kamera sehr nah an die Menschen. Keine noch so unbequeme Frage wird ausgelassen. Auch wenn der Film eine Nähe zu den von Mieterhöhung und Verdrängung betroffenen Menschen nicht verhehlt, so gibt er auch jenen eine Stimme und Gesicht, welche für die Verdrängung verantwortlich gemacht werden.
„Verdrängung hat viele Gesichter“ handelt vor allem auch von den Träumen der Einen nach Sicherheit, die in den Bau von Eigentumswohnungen (sogenannte Baugruppen) investieren. Und von den Ängsten der Anderen, denen durch die Aufwertung ihres Kiezes die Zukunft in ihrer Mietwohnung immer unsicherer wird. Dies führt zu offenen Konflikten und lautstarkem Widerspruch.

An den Film anknüpfend wird in einer Diskussionsrunde über das Thema Eigentumsbildung durch Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen gesprochen. Nach jahrelangen Forderungen seitens der Opposition und zahlreicher Mieterinitiativen hat der Senat Anfang 2015 die Einführung der sogenannten Umwandlungsverbotsverordnung angekündigt. Mit ihr erhalten die Bezirke in sozialen Erhaltungsgebieten („Milieuschutzgebiete“) die Möglichkeit, die Umwandlung in Eigentumswohnungen zu untersagen. Im März 2015 soll die Umwandlungsverbotsverordnung, laut Sena,t eingeführt werden.

Hintergrund der Forderung nach einem solchen Instrument:
Die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen hat sich zu einem lukrativen Geschäftsmodell für Immobilienspekulanten entwickelt. Das Muster ist immer ähnlich: Zunächst werden ganze Mietshäuser aufgekauft, dann folgt die Aufteilung bzw. Umwandlung des Mietshauses in selbstständige Eigentumswohnungen. Gleichzeitig wird versucht, die meist langjährigen Mieter*innen durch die Ankündigung teurer Sanierungsmaßnahmen zu vergraulen und zum Auszug zu bewegen, bzw. nötigen. Häufig ist das Ziel der Spekulanten möglichst leere Wohnungen einzeln als teure Eigentumswohnungen weiterverkaufen. So lassen sich für die Investoren leicht Gewinne erzielen, die um ein vielfaches höher sind als der ursprünglich für das ganze Haus gezahlte Preis. In einigen Innenstadtbezirken stellen Eigentumswohnungen jetzt schon ein Drittel der Gesamtzahl an Wohnungen. Laut einer Studie des Senats liegt die Miete in diesen Wohnungen bis zu einem Drittel höher, als in nicht umgewandelten Wohnungen.

Auf der Gegenseite argumentieren Immobilienverbände immer wieder mit dem Recht auf Eigentumsbildung. Sie sehen durch gesetzliche Einschränkungen den freien Markt bedroht und argumentieren, dass solche Instrumente nicht den großen Investoren schaden, sondern lediglich den durchschnittlichen Bürger*innen, die z.B. daran gehindert würden, kapitalgedeckende Altersvorsorge zu betreiben. Einige Immobilienvertreter*innen vertreten die Meinung, dass die zu beobachtende Verdrängung von Mieter*innen aus ihren Kiezen nicht eine Folge von Umwandlung sei, sondern die gestiegenen Wertschätzung bestimmter Wohngegenden bei zahlungskräftigen Mieter*innen refektiere, an der nichts auszusetzen wäre.

In diesem Spannungsfeld der verschiedenen Standpunkte soll die Diskussion sich bewegen. Die Frage welche Möglichkeiten und Steuerungsinstrumente die Politik hat, bzw. welche Instrumente benötigt werden, steht dabei im Mittelpunkt.

Was bringt die neue Umwandlungsverordnung?

Ist sie ein wirksames Instrument gegen die Verdrängung aus dem Kiez?

Welche Rolle spielt die Eigentumsbildung auf dem Wohnungsmarkt?

Was kann darüber hinaus gegen Verdrängung unternommen werden?

Es diskutieren u.a.:

Samira van Zeer (RegisseurInnenteam „Verdrängung hat viele Gesichter“ und Karla-Pappel-Initiative)

Katrin Schmidberger (Mietenpolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen)

Vertreter*in eines Immobilien- bzw. Eigentümerverbandes (angefragt)

Veranstalter: 
Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit den Filmemacher*innen von „Verdrängung hat viele Gesichter“, realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Veranstaltungsort: Movimento Kino, Kottbusser Damm 22, 10967 Berlin

Eintritt frei, aber die Sitzplätze sind begrenzt. Reservierung leider nicht möglich
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