title: "Das afrikanische Kino und seine Geschichte" Teil 2, Film und Gesprächsrunde mit Dr. Katrin Sell start: 2013-06-13 start time: 19:00 venue: Frieda-Frauenzentrum e.V. city: Berlin country: DE coordinates: 52.5164, 13.4611 links: Página Facebook del evento https://www.facebook.com/events/608499595836299/ description: "Das afrikanische Kino und seine Geschichte" Teil 2, Film und Gesprächsrunde mit Dr. Katrin Sell Donnerstag, 13.06.2013, 19 Uhr Diesen Abend wollen wir thematisch gestalten. Ein Konflikt, der immer wieder die Aufmerksamkeit erregt, ist die Beschneidung von Mädchen, besser formuliert, ihre Genitalverstümmelung. Von ihren Befürwortern als Tradition bezeichnet, wird sie nicht zuletzt in Afrika selbst als eine Verletzung der Rechte von Frauen und Mädchen gesehen und als Gewalt gegen Frauen. Trotz eines Verbots werden in vielen Ländern Afrikas diese Praktiken mit weitreichenden gesundheitlichen Folgen noch vollzogen. Daran zeigt sich, wie hartnäckig die Beschneidung als fester Bestandteil der kulturellen Identität verstanden wird. In einer Einführung soll über die Herkunft der Genitalverstümmlung sowie über ihre soziale Bedeutung und Verbreitung gesprochen werden. Filmvorführung: Moolaadè (Senegal, Frankreich, Burkina Faso, Kamerun, 2004) Weil sechs junge Mädchen wissen, welche Schmerzen ihnen in der Beschneidung bevorstehen, flüchten sie vor dem Ritual. Vier von ihnen suche Schutz bei Collé Ardo, einer Frau, die vor Jahren ihre eigene Tochter vor der Verstümmelung gerettet hat. Der Preis dafür ist allerdings, dass ihre Tochter als Unreine angesehen wird und laut den kulturellen Regeln nicht geheiratet werden darf. Da die beschneiderinnen die Herausgabe der Mädchen fordern, muss Collé einen rituellen Bann um ihren Hof einrichten: die Moolaadé. Dieser Bann verschafft den Mädchen ein Asylrecht auf ihrem Hof. Doch der Konflikt ist dabei nicht aufgehoben, sondern spitz sich auf dramatische Weise zu. Ousmane Sambéne, der auch als Vater des afrikanischen Kinos bezeichnet wird, schafft es, den mutigen Kampf der Frau gegen das Ritual der Beschneidung in seiner Schärfe und Tiefe uns Zuschauerinnen zu vermitteln. Dabei verzichtet er auf die Nachstellung der grausamen Praxis im Film. Sambéne geht es vor allem um die Darstellung der Problematik, die er in anschaulichen Bildern erzählt.