Buchbesprechung mit Katharina Oguntoye, Historikerin u. Projektleiterin von Joliba
„Medizinische Rassentrennung“ ist die erste und vollständigste Geschichte des Experimentierens an Afroamerikanern, vom Zeitalter der Sklaverei bis zum heutigen Tag. Seit den frühesten Begegnungen zwischen schwarzen Amerikanern und weißen Forschern und Pseudowissenschaftlern wurden Schwarze ohne ihr Wissen für medizinische Experimente missbraucht, eine Tradition, die bis heute in Teilen der schwarzen Bevölkerung anhält. Es begann mit Grabräuberei, Leichenöffnungen und Sezieren. Im 20. Jahrhundert wurde unter dem Deckmantel von Eugenik und anderen Pseudowissenschaften und des verbreiteten sozialen Darwinismus die unzureichende medizinische Versorgung gerechtfertigt und auf Grund der „wissenschaftlichen Erkenntnisse“ propagiert, dass Schwarze biologisch "untergeordnet", "sexbesessen" und "ungeeignet" sind, Verantwortung zu übernehmen. Beteiligt an diesen Gräueltaten waren nicht nur Krankenhäuser, sondern auch die Streitkräfte, Gefängnisse und private Einrichtungen, mit Wissen und im Auftrag der Regierung. Die jahrelange Forschung der Autorin offenbart, weshalb die schwarze amerikanische Bevölkerung den medizinischen Einrichtungen mit tiefem Misstrauen begegnet.
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