Hände weg von Afrin - Brecht das Schweigen über die Angriffe auf die Frauenbefreiung !
Internationaler Frauenprotest gegen die Angriffe auf Afrin (kurdisch
Efrîn)
Samstag, 3. Februar 2018, 15 h
Berlin Alexanderplatz An der Weltzeituhr
Liebe Frauen,
Wir laden euch zu den Kundgebung am Samstag um 15 Uhr Alexanderplatz an der Weltzeituhr ein um gegen die Angriffe auf Afrin.
Dear Women,
We invite you to the Kundgebung on Saturday at 15.00 in Alexanderplatz Weltzeituhr to protest the attacks towards Afrin.
FrauenRat Dest Dan - IWS international Womenspace - SKB
Sosyalist Kadınlar Birliği
(english below)
Hier ist die Erklärung vom Kurdischen Frauenbüro für Frieden Cenî;
Wir, das Kurdische Frauenbüro für Frieden Cenî, verurteilen die Angriffe des türkischen Staates auf Efrîn auf das Schärfste und sind zutiefst empört über die Reaktionslosigkeit derjenigen Kräfte, die sich Demokratie, Frauen- und Menschenrechte auf ihre Fahnen schreiben.
Nachdem Erdogan in den türkischen Medien angekündigt hatte, Efrîn dem Erdboden gleich zu machen, versucht er nun, diese Drohung in die Tat umzusetzen. Seit gestern versucht die türkische Armee Efrîn zu besetzen. Die Angriffe konnten jedoch von den Verteidigungskräften YPG und YPJ zurückgeschlagen werden. Aufgrund dieses Mißerfolgs haben nun Türkische Kampfjets zivile Ziele im Kanton Efrîn aus der Luft bombardiert.
Der Kanton Efrîn ist Teil der Demokratischen Föderation Nordsyrien, in der die dort lebenden verschiedenen Ethnien sich mit ihrer Identität in einem demokratischen System organisieren. Auch die Frauen sind in der Föderation autonom organisiert und übernehmen die Vorreiterinnenrolle im Aufbau dieses Zusammenlebens in Frieden und Gerechtigkeit. Efrîn war lange Zeit ein relativ sicheres Gebiet und hat Hunderttausende vor allem arabische Flüchtlinge aus Aleppo und anderen Gebieten aufgenommen, um die sich die kriegführenden Mächte nicht kümmern. Die Menschen in der Demokratischen Föderation Nordsyrien haben ein Gesellschaftssystem aufgebaut, das so kraftvoll ist, dass es in den gesamten Mittleren Osten und die ganze Welt ausstrahlt und den unterdrückten Gesellschaften Hoffnung, Mut und Kraft gegeben hat.
Dieser Aufbau ist so erfolgreich, dass es möglich war, sich gegen die barbarischen Angriffe des IS zu verteidigen und ihm seine Kraft zu entziehen. Der IS wurde von der AKP als Waffe gegen die Revolution in Rojava und den Aufbau der Demokratischen Föderation Nordsyrien eingesetzt. Mit dem Scheitern des IS in Raqqa versucht die AKP nun, die verbliebenen islamistischen Kräfte von IS und FSA gemeinsam mit Soldaten der türkischen Armee in einem neuen Bündnis zusammenzuführen und weiterhin für die eigenen Interessen zu instrumentalisieren. Die Türkei setzt damit ihre Politik der Auslöschung jeglicher demokratischer Bestrebungen im Mittleren Osten fort. Sie arbeitet dabei mit patriarchalen, menschenverachtenden Kräften zusammen, die eine globale Gefahr für Frauen, Frieden und Demokratie darstellen.
Die deutsche Bundesregierung ist hierbei keinesfalls unbeteiligt. Erst kürzlich verhandelte der türkische Außenminister Çavuşoğlu während seines Besuchs bei Amtskollege Gabriel wieder über die millionenschwere Aufrüstung der Leopard Panzer der türkischen Armee. Diese Panzer können von der Türkei auch im Krieg gegen Efrîn eingesetzt werden. Laut Medienberichten hat Gabriel nun die wohlwollende Prüfung auf die Tagesordnung der nächsten Runde der amtierenden Staatssekretäre über Rüstungsexporte setzen lassen.
Der Angriff auf Efrîn ist vor allem ein Angriff auf die Frauenrevolution. Denn Rojava ist auch ein Beispiel dafür, dass Frauen sich nicht dem patriarchalen System von Krieg und Herrschaft unterwerfen, dass sie sich nicht ihrem scheinbaren Schicksal ergeben müssen sondern die Kraft und den Mut haben, eine freie Gesellschaft aufzubauen. Rojava ist außerdem ein Beispiel dafür, dass Frauenbefreiung aus der Gesellschaft heraus entsteht, im Mittleren Osten von den Frauen selbst erkämpft wird – jenseits von Staat, Nationalismus und Kapitalismus und trotz der Kriege, die gegen die Bevölkerung geführt werden.
Die Menschen von Efrîn haben ein Recht darauf, in Frieden und auf ihrem Boden eine demokratische Gesellschaft aufzubauen, sich selbst zu organisieren und sich selbst zu bestimmen!
Deshalb fordern wir die Bundesregierung, die EU, die UN, Russland und die Kräfte der Koalition gegen den IS dazu auf, sich klar gegen die Angriffe zu positionieren und Druck auf die AKP-Regierung auszuüben, die völkerrechtswidrigen Angriffe sofort einzustellen!
Wir fordern ein Ende der Kriegstreiberei im Mittleren Osten! Wir fordern besonders die deutsche Regierung dazu auf, jegliche Waffenexporte an die Türkei zu unterlassen!
Wir fordern eine politische Lösung für Syrien unter Einbezug der VertreterInnen der Demokratischen Föderation Nordsyrien!
Here is the Statement from Cenî-Kurdish Women’s Office;
We, International Representation of the Kurdish Women’s Movement and Cenî-Kurdish Women’s Office for Peace, strongly condemn the attacks of the Turkish state on Efrîn and are deeply shocked by the lack of response of those who are committed to democracy, women's and human rights.
After announcing in the Turkish media that Efrîn was razed to the ground, Erdogan is now trying to put that threat into action. Since yesterday the Turkish army tries to occupy Efrîn. However, the attacks were repulsed by the YPG and YPJ defense forces. As a result of this failure, Turkish fighter jets have bombed civilian targets in the Canton of Efrîn.
The canton of Efrîn is part of the Democratic Federation of Northern Syria, where the various ethnic groups living there organize themselves with their identity in a democratic system. The women are also autonomously organized in the Federation and play the pioneering role in building this coexistence in peace and justice. Efrîn has long been a relatively safe area and has received hundreds of thousands, mostly Arab refugees from Aleppo and other areas for which the war impulsive powers do not care. People in the Democratic Federation of Northern Syria have built a system of society so powerful that it radiates throughout the Middle East and the world, giving hope, courage and strength to oppressed societies.
This structure has been so successful that it has been able to defend itself against the barbaric attacks of the IS and to deprive it of its power. The IS was used by the AKP as a weapon against the revolution in Rojava and the establishment of the Democratic Federation of Northern Syria. With the failure of the IS in Raqqa, the AKP is now trying to merge the remaining Islamic forces of IS and FSA together with soldiers of the Turkish army in a new alliance and continues to instrumentalize them for their own interests. Turkey continues its policy of eradicating any democratic aspirations in the Middle East. It works with patriarchal, inhumane forces that pose a global threat to women, peace and democracy.
The attack on Efrîn is above all an attack on the women's revolution. For Rojava is also an example of women not submitting to the patriarchal system of war and domination, not surrendering to their apparent fate but having the strength and courage to build a free society. Rojava is also an example of the emergence of women's liberation out of society, fought for by the women themselves in the Middle East - beyond the state, nationalism and capitalism and despite the wars waged against the people.
The people of Efrîn have a right to build a democratic society in peace on their soil, to organize themselves and to determine themselves!
Therefore, we call on the EU, the UN, Russia and the forces of the coalition against IS to position themselves clearly against the attacks and to put pressure on the AKP government to immediately stop the attacks that are in violation of international law!
We demand an end to the warmongering in the Middle East! We especially call on the governments to refrain from any arms exports to Turkey!
We call for a political solution for Syria, including the representatives of the Democratic Federation of Northern Syria!
FrauenRat Dest Dan - IWS international Womenspace - SKB Sosyalist Kadınlar Birliği
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