das denken in der mundwerkstatt
philosophischer Salon mit Ferdinand Schmalz
"entschuldigen sie bitte, aber ich denk mal laut. oder eben nicht: da gibt es nichts zu entschuldigen. weils ja gerade hier um es, das laute denken, gehen soll. das denken auf der bühne, oder auch hinter der bühne, seltener aber doch ja auch, immer wieder auch vor der bühne. also im zuschauerraum, wo man meist schauen will und sich nichts dabei denken. doch wer weiß das schon so genau. denn diejenigen, die die mündigen zuschauer bevormunden wollen, sind oft schon von einer denkfäulnis befallen, die nur so vor sich hin metastasiert. also lassen sie mich, ich denk nur mal laut, obwohl laut ist hier ja grad gar nichts. hier ist es sogar unerträglich still. ist ja nur stummer text. und so ein textkörper ist noch lang kein klangkörper. dazu bräuchts weit mehr fleisch als auf so ein papier rauf passt. der text klingt laut erst mit dem fleisch der körper, die ihn nun auch noch denken müssen."
(ferdinand schmalz – diskurstheaterdiskurs)
24. Januar 2018,
Bar
Eintritt frei
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