Glyphosat ist überall: in Äckern, auf Feldern und in Flüssen. Wir essen es im Brot, trinken es im Bier und tragen es im Körper. Macht aber nichts, beruhigen die Zulassungsbehörde und Hersteller: Der Unkrautvernichter sei bestens untersucht und sicher. Stimmt nicht, widerspricht die WHO und stufte Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ ein. Doch wie konnten die Zulassungsbehörden jahrzehntelang auf Basis derselben Tierstudien „keine Hinweise“ auf eine krebserregende Wirkung erkennen, die laut den Krebsforschern der WHO ausreichende Beweise liefern?
Auf der Suche nach Antworten begibt sich Helmut Burtscher-Schaden in diesem investigativen und spannenden Buch auf eine Reise durch die US-amerikanischen Behörden-Archive der 1970er und 80er Jahre und analysiert die verfügbaren Dokumente aus dem gegenwärtigen Europäischen Zulassungsverfahren. Die Details, die er rund um die geheimen Studien der Hersteller ans Licht bringt, eröffnen erschreckende Einblicke in die Verstrickungen zwischen Industrie, privaten Prüfinstituten und Kontrollbehörden. Sie entlarven ein System, das die Hersteller dabei unterstützt, Gefahren und Risiken ihrer Produkte herunterzuspielen. Letztendlich bleibt die Frage: Wem lassen unsere Regierungen mehr Schutz angedeihen – Konzerninteressen oder unserer Gesundheit?
Als Agrarminister Christian Schmidt im November mit seinem nicht abgestimmten „Ja“ Glyphosat zu einer neuen Zulassung für weitere fünf Jahre verholfen hat, bekam er kaum Konsequenzen zu spüren. Was aber heißt dieses „Ja“ nun für die nächsten Schritte und wie realistisch ist Ministerin Hendricks Vorschlag, nun die Verwendung in Deutschland zu verbieten?
Lesung und Diskussion mit
- Helmut Burtscher-Schaden, Autor, Biochemiker und Forscher, Initiator der Europäischen Bürgerinitiative „Stopp Glyphosat“
- Harald Ebner MdB, Experte für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik Bündnis90/Die Grünen
Foto: Verlag
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