Von technischen Möglichkeiten und sozialen Visionen
Wie zuletzt im technikverrückten frühen 20. Jahrhundert erdenkt gerade eine neue Generation von Utopisten die Zukunft der Menschheit. Unternehmer wie Jeff Bezos (Amazon), Larry Page (Google) Elon Musk (PayPal) oder Paul Allen (Microsoft) planen gigantische Wolkenkratzer aus Pflanzen, Marskolonien, Tiefseestädte. Sie versprechen uns Pillen gegen das Alter und das ewige Leben als Mensch-Maschinen-Hybrid. Sie wollen nicht weniger als – eine neue Welt.
Sind die Utopisten aus dem Silicon Valley tatsächlich die Retter der Welt oder geht es hier nur um Macht und Profit? Wie ist ihre visionäre Gestaltungskraft mit der Evolution der Zivilgesellschaft vereinbar? Und: Haben die totalitären Experimente des 20. Jahrhunderts das utopische Denken nicht für immer diskreditiert?
Der Journalist Gerhard Matzig plädiert für eine Renaissance der Utopie, doch sie darf nicht im Technologischen verharren. Er schreibt: „So erweist sich die gegenwärtige Gesellschaft als retardierendes Moment einer Moderne, die sich lediglich der Ökonomie und der Technik verpflichtet fühlt. Die sozialen und politischen Visionen hinken den technischen Möglichkeiten weit hinterher. Was wir brauchen, ist nicht die Imagination einer anderen oder neuen, sondern die Vorstellung einer besseren Welt.“
Wir sprechen mit Gerhard Matzig über die Zukunft der Utopie.
Mit:
- Gerhard Matzig, Journalist und Sachbuchautor, München
Moderation:
- Peter Siller, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
- Michael Knoll, Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Berlin
Eine Kooperation der Grünen Akademie der Heinrich-Böll-Stiftung und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
Mehr Infos auf http://calendar.boell.de/de/event/die-zukunft-der-utopie
Illustration: cc-by-nc-nd, Niklas Hughes
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