Was 2014 mit dem Überraschungshit »Wolke 4« anfing, der seinen Weg mit mehr als 13 Millionen Klicks zunächst über YouTube und dann durchs Radio in die Ohren einer Generation fand, die scheinbar nur auf den jungen Philipp Dittberner gewartet hatte, geht nun endlich in Albumlänge weiter. Es ist schon beeindruckend, wie Philipp neben den sommerlichen Festivals, vielen Radiokonzerten und unzähligen ausverkauften Clubshows parallel so ein Meisterwerk wie »2:33« aus dem Ärmel geschüttelt hat. »Wolke 4«, als Single derweil mit Platin ausgezeichnet, produzierte er noch zuhause, eine Akustikgitarre schloss Freundschaft mit ein paar unaufgeregten Beats, Philipps Stimme schwang sich gefühlvoll darüber. Ein überschaubares Rezept, das auch ein paar Versprechen gab: Der junge Mann hinter diesem Song hat noch mehr Asse im Ärmel, mehr Geschichten zu erzählen, mehr Musik in die Welt zu schicken! Und auch die neuen Stücke schrieb er dort in seinem Zimmer, entwickelte sie dann aber zusammen mit Produzent Daniel Schaub in dessen Tonstudio weiter.
Und die Versprechen werden eingehalten: Was nun auf »2:33« zu hören ist, sind gewachsene, große Songs, vielschichtig produziert, mit allen Instrumenten, die Sinn machen für einen Singer/Songwriter, der auch mit dem Pomp der großen Bühnen mithalten kann. Tiefe, warme Bässe, Streicher, Bläser, Echo und Hall, Klavier, ein einfallsreiches Schlagzeug, Xylophon, symbiotische Synthesizer, dazwischen Philipps Gitarre – das Instrument, mit dem alles anfing –, und dann diese ruhige und gleichzeitig unglaublich intensive Stimme, die viel zu erzählen hat, dabei nie aufdringlich wird. »2:33« ist eher eine Einladung zum Zuhören, als jene Effekthascherei, mit der die Popmusik sonst häufig verfährt. Anders gesagt: Der Charme des Berliners wird von der Produktion nicht verschluckt, sie spielt seinen authentischen Songs voll und ganz zu, unterstützt sie, passt zu seiner natürlichen Stimme. Sie lädt ein, in Philipps Geschichten einzutauchen. Irgendwie ist da etwas Wunderbares sehr charmant und bodenständig geblieben, hat aber gleichzeitig deutlich an musikalischer Vision gewonnen.
»Das ist dein Leben« ist ein prima Beispiel für diese Entwicklung. Der Song erzählt eigentlich eine kleine Geschichte, malt Bilder, in denen jeder Mensch etwas von sich wieder finden kann, bleibt dabei unaufdringlich. In diesen Motiven aber findet sich das Leben – und so trägt das Stück den Titel zu Recht. Auch wenn Philipp hier davon singt, dass man dieses Leben gar nicht verstehen kann, so hat man doch unweigerlich das Gefühl, sich mit seinen Worten ein klein wenig besser darin zurechtzufinden.
Egal ob akustisch auf einem Barhocker im Kreis seiner Freunde oder mit der Liveband vor einem ganzen Meer bewegter Fans: Philipp Dittberner fesselt mit seiner Musik! Der junge Erwachsene erzeugt eine Glaubwürdigkeit und schenkt mit seinen Worten Geschichten, die sich immer an einen anderen Menschen richten, sich um diesen drehen. Wie ein Trabant, der in sanften Bahnen um seinen Planeten kreist. Darin zeigen sich unzählige Perspektiven, die man seinem Gegenüber einnehmen kann – und das alles in einer innovativen und immer zugänglichen Sprache. EineSprache, die zum Mitsingen einlädt … weil man das, was Philipp singt, deutlich spüren kann!
Dem talentierten Musiker geht es dabei eher um Fragen als um Antworten, und sowieso: Da bleibt einer mit beiden Füßen auf dem Teppich. Bevor Philipp innerhalb eines Jahres zu einem der heißbegehrtesten Songwriter der Republik aufstieg, war er Physiotherapeut, hatte im Zuge seiner Ausbildung in einem Krankenhaus vor allem mit Menschen zu tun, denen es nicht gut ging und denen man vor allem helfen konnte, wenn man ihnen zuhörte: „Das hat mich für die Schicksale der Menschen ein Stück weit sensibler gemacht“ sagt er heute. Und diese Empathie steckt in der Musik des gebürtigen Berliners, er nimmt die Menschen ernst, die er da besingt. So fühlen sich auch seine Fans ernstgenommen, bietet das „Du“ ihnen doch immer eine Identifikationsfläche. Denn auch wenn Philipp beim Schreiben seiner Texte vielleicht an einen konkreten Menschen gedacht hat: er möchte, dass alle seine Zuhörer die ganz eigenen Geschichten, Fragen, Hoffnungen und Ängste in seiner Musik wieder finden. Genau wie ihre Liebe …
Und Philipp hat schon ein neues Ziel, jetzt, wo er doch jetzt seinen Traum vom Musikerleben hat Wirklichkeit werden lassen: Er möchte „normal“ bleiben, weiter Songs in seiner kleinen Berliner Wohnung schreiben. Dort, wo alles anfing. Ein gutes Ideal, eines, dem der junge Mann sicher treu bleiben wird – einfach der Philipp Dittberner bleiben, der er ist! Dass er das hinbekommen wird, weiß man schon … das Rezept dazu hat er ja schon gefunden, und wieder hat es etwas mit Empathie zu tun. Das Prinzip Dittberner fasst der Sänger dabei am besten selbst in Worte: „Ich bin nicht der Größte, ich bin nicht der Beste – ich bin nur der, der dich versteht“ singt er in »Bevor du gehst« – und genau das macht seine Musik so großartig!
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