Einlass 20 Uhr
Beginn 21 Uhr
Vom Start weg waren Daughter ein heiß diskutiertes neues Trio aus London. Sie hatten erst zwei EPs und eine Single veröffentlicht, als man sie bereits mit dem Begriff ‚Future of London Music’ beschrieb. Kurz darauf spielten sie vor ausverkauftem Haus in der renommierten Londoner Assembly Hall. Ihr 2013 erschienenes Debütalbum „If You Leave“ bestätigte diese Vorschuss-Lorbeeren. Nach einer ausgiebigen Welttournee machte sich das Trio in seinem Londoner Studio daran, das zweite Album zu schreiben, welches letztlich in New York aufgenommen wurde und nun unter dem Titel „Not To Disappear“ für den 15. Januar angekündigt wurde. Gleich darauf gehen Daughter wieder auf Tournee und kommen zwischen dem 31. Januar und dem 8. Februar für vier Konzerte in Köln, Hamburg, Berlin und München nach Deutschland.
Die Basis von Daughter bilden die zerbrechlichen, sehr intimen, häufig dunkel gefärbten Songs der Sängerin und Gitarristin Elena Tonra, die seit einigen Jahren als Solokünstlerin aktiv ist. Nachdem sie auf den Gitarristen Igor Haefeli traf, der ihr Lebenspartner wurde, schlug die Musik von Daughter eine andere Richtung ein. Die getragenen, schwermütigen Akustiknummern bekamen ein der Ambient-Musik entlehntes, träumerisches, teils bewusst experimentelles Bett aus Synthesizern und Soundscapes, die Tonras Kompositionen eine sehr individuelle Ästhetik verleihen.
Als Duo veröffentlichten die beiden ihre erste EP „His Young Heart“, mit der sie in den Szene-Postillen der britischen Metropole zum außergewöhnlichen Geheimtipp erklärt wurden. Rund um die Herausgabe ihrer zweiten EP „The Wild Youth“ stieß mit Remi Aguilella ein dritter Multi-Instrumentalist zu Daughter, der es ihnen ermöglichte, fortan live ohne die Hilfe von eingespielten Tape-Sequenzen aufzutreten. Kaum war die zweite EP erschienen, füllten sie bereits die großen Londoner Clubs und erhielten Einladungen auf internationale Festivals. Mehrere Tourneen an der Seite von Ben Howard durch Großbritannien und die USA mehrten ihren Erfolg zusehends. Der britische ‚Guardian’ titulierte das Trio als „perfekte Mischung aus Enya und Brian Eno“ und versicherte, dass „sie kommen, um uns den Kopf zu verdrehen“.
Die Aufregung um Daughter ist berechtigt: Ihr Sound hängt höchst eigenwillig zwischen den Stühlen, ist ebenso von Folk wie von Ambient und Downbeat beflügelt, spielt mit düsteren, teils fast morbiden Stimmungen, ohne dabei die Spannung und kompositorische Dichte eines guten Popsongs zu vernachlässigen. Ihr Klangverständnis reicht von Nick Drake bis Joy Division, von The XX bis Sigur Rós, von abstrakten Soundscapes bis zu kompakten Akustikperlen – und findet dabei stets die richtige Mischung.
Von diesen aufregenden Klangreisen erzählt nun auch das zweite Album „Not To Disappear“, das die Band in ihrem Londoner Studio schrieb und anschließend in New York mit dem Produzenten Nicolas Vernhes (Animal Collective, The War On Drugs, Deerhunter) aufnahm. Erste Eindrücke des für den 15. Januar angekündigten Werks zeigen, dass das viele Live-Spielen sich auf den Sound von Daughter ausgewirkt hat: „Not To Disappear“ klingt in Teilen kraftvoller und drückender, ist in Sachen Ästhetik und Vielschichtigkeit der Klangtexturen gleichzeitig aber ein deutlich gereifteres Werk, das noch facettenreicher und tiefschürfender klingt als das Debüt.
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