Sakine Subaşı-Piltz hat vor kurzem ihre Dissertation fertig gestellt und erfolgreich verteidigt. Das Thema lautete:
=> "Die Herausbildung von feministischen Selbstkonzepten bei europäischen, türkeistämmigen, muslimischen Frauen im Generationenverlauf – mit Blick auf die BRD und Frankreich".
Heute Abend stellt sie die Ergebnisse ihrer Arbeit vor und erörtert sie in ihrer strukturellen Bedeutung. Sie warnt uns:
=> „Leider muss ich, um das vorweg zu nehmen, an dieser Stelle alle enttäuschen, die durch meine Arbeit einen auf Musliminnen geradezu voyeuristisch gerichteten Blick erwarten.
Also dafür bitte nicht kommen, weil es sich nicht lohnt.“
Anhand zweier komplexer Fallanalysen stellt Dr. des. Subaşı-Piltz Positionierungen von türkeistämmigen Musliminnen im Kontext der gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnisse dar. Sie richtet dabei den Blick intersektionell auf Rassismus, Patriarchat und Frauenlohnarbeit im Einwanderungskontext und die daraus resultierenden unterschiedlichen Dispositionen für Frauen unterschiedlicher Herkunft für Emanzipation und Selbstbestimmung.
Über eine kleine Genealogie der Entsolidarisierungen weißer, deutscher, christlich geprägter Frauen gegenüber türkeistämmigen, muslimischen Frauen seit den 1960er Jahren zeigt sie zudem, wie unspektakulär und berechnend Entsolidarisierung ist und dass es an der Zeit ist, endlich über Solidarität nachzudenken und es mit ihr auch ernst zu meinen.
Sakine Subaşı-Piltz hat Erziehungswissenschaft studiert und arbeitete an der Uni Bremen zum Thema Zwangsverheiratungen und häusliche Gewalt gegen Frauen. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Goethe Universität (Frankfurt) beschäftigte sie sich mit dem Thema Gender und Islam in kolonialen und postkolonialen Kontexten. In ihrer Arbeit verbindet sie feministische und antirassistische Sichtweisen miteinander.
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