Amnesty International organisiert anlässlich der Fußball-EM eine Performance gegen Polizeigewalt in der Ukraine. Hunderttausende Menschen werden in der Ukraine Schätzungen zufolge jedes Jahr Opfer von Amtsmissbrauch durch die Polizei. Dies reicht von kleineren Verstößen gegen die Strafprozessordnung über rassistische Übergriffe, Erpressung, Folter und Misshandlungen bis hin zu Todesfällen in Gewahrsam. So sind im Jahr 2010 nach Angaben der NGO "Ukrainian Helsinki Union" 51 Menschen in ukrainischen Haftanstalten gestorben.
Amnesty International begrüßt die im April dieses Jahres verabschiedete Reform der Strafprozessordnung in der Ukraine, die auch neue Maßnahmen gegen Folter beinhaltet. Einige dieser Maßnahmen sollen aber erst in fünf Jahren umgesetzt werden. Um der Folter in ukrainischen Gefängnissen und der rechtswidrigen Polizeigewalt ein Ende zu bereiten, muss jedoch schnell
gehandelt werden.
Wir möchten die öffentliche Aufmerksamkeit anlässlich der Fußball-EM nutzen, um auf die Menschenrechtssituation in der Ukraine und die weitverbreitete Straflosigkeit bei Übergriffen durch die Polizei hinzuweisen. Amnesty-Gruppen in anderen europäischen Ländern werden parallel ebenfalls Aktionen durchführen.
Wir werden auf dem Potsdamer Platz eine Performance veranstalten. Mit verbundenen Augen und gefesselten Händen möchten wir die Tatenlosigkeit der ukrainischen Behörden bei der Aufklärung von Amtsmissbrauch durch die Polizei darstellen und mit zugeklebten Mündern auf die Angst der Opfer hinweisen, die sie davon abhält Aufklärung der Fälle zu fordern. Außerdem werden wir mit einem Transparent und Schildern, Unterschriftenlisten und Infomaterial vor Ort sein.
Jetzt online mitmachen auf http://www.amnesty.de/ukraine
Für nähere Informationen zum Ablauf der Aktion wenden Sie sich bitte an: Jovanka Worner von der Belarus-Koordinationsgruppe von Amnesty International (j.worner@gmx.de).
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