Bremen. Maikel Nabil Sanad aus Ägypten wird am Dienstag, 22. Mai, 19 Uhr im Überseemuseum (Vortragssaal) zusammen mit seinem Bruder Mark über den ägyptischen Frühling und die Militärregierung sprechen. Maikel Nabil Sanad erklärte im Oktober 2010 als erster in Ägypten öffentlich seine Kriegsdienstverweigerung. Er wurde nach einigen Tagen im Militär für untauglich erklärt. Im März 2011 veröffentlichte er auf seinem Blog http://www.maikelnabil.com einen Beitrag, in dem er über die Rolle des Militärs während und nach der Revolution und über die vom Militär verübten Menschenrechtsverletzungen berichtete. Seine Schilderungen waren sehr detailliert, da er an den Protesten selbst teilgenommen hatte. Im April verurteilte ihn daraufhin ein Militärgericht zu drei Jahren Haft wegen Beleidigung des Militärs. Maikel Nabil Sanad ging in Berufung und begann am 23. August 2011 einen Hungerstreik mit der Forderung der sofortigen Freilassung. Im Oktober hob das Berufungsgericht das ursprüngliche Urteil auf, wies aber das Verfahren zurück an das untergeordnete Gericht. Dies sprach im Dezember 2012 eine Haftstrafe von zwei Jahren aus. Im Januar 2012 wurde Maikel Nabil Sanad zum Jahrestag der Revolution vom Obersten Militärrat begnadigt und freigelassen. Maikels Bruder Mark Sanad war in einer Solidaritätsgruppe für Maikel in Kairo aktiv, die beharrlich für die Freilassung eintrat. Er hat wesentlich dazu beigetragen, die Verhaftung und Verurteilung von Maikel öffentlich zu machen und internationale Unterstützung für ihn zu organisieren. Veranstalter: Amnesty International
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