Agrarland in Kambodscha, das Dorfbewohner über Jahre genutzt haben, um Landwirtschaft zu betreiben, zu jagen oder Wildpflanzen zu sammeln, gehört Ihnen auf einmal nicht mehr: Investoren kaufen oder pachten riesige Flächen, um dort Kautschuk oder andere Agrarprodukte für den Export anzubauen. Nach neusten Zahlen sind inzwischen Konzessionen über mehr als 4 Millionen Hektar vergeben worden, - das entspricht einem Drittel der Ackerfläche Deutschlands. Dabei ist Kambodscha nur etwa halb so groß.
Allein in den letzten acht Jahren wurden mehr als eine Viertel Million Menschen unmittelbar von Landnahmen durch staatliche Stellen und privaten Investoren betroffen und zwangsweise vertrieben.
Dabei ist gerade für die ländliche Bevölkerung der Zugang zu Land elementar, um ihre Lebensgrundlage zu sichern: Die Ernährungssituation im Land ist - trotz Verbesserungen seit 1990 - nach wie vor ernst und rund ein Viertel der Bevölkerung ist unterernährt.
Die arme ländliche Bevölkerung profitiert bisher kaum vom anhaltenden Wirtschaftsboom Kambodschas und im ländlichen Raum gibt es nach wie vor neben der Landwirtschaft kaum alternative Einkommensquellen. Mit dem Zugang zu Land verlieren die Menschen daher auch den Zugang zu Nahrung.
Die kambodschanische Menschenrechtsorganisation LICADHO beobachtet und dokumentiert diese Fälle von "Land Grabbing", unterstützt die Betroffenen und informiert die Öffentlichkeit über die Dynamik der Landnahmen.
Anhand eines konkreten Falles wird zurückverfolgt, wie deutsche Finanzakteure ins "Land Grabbing" in Kambodscha involviert sind.
Die Podiumsgäste werden den Fragen nachgehen, welche Rolle die kambodschanische Regierung spielt und welche Möglichkeiten die lokale Bevölkerung hat, sich gegen diese Entwicklungen zu wehren.
Anhand eines konkreten Falles wird zurückverfolgt, wie deutsche Finanzakteure ins "Land Grabbing" in Kambodscha involviert sind. Was können wir in Deutschland dazu beitragen, dass Investoren geltendes Recht einhalten, und welche Zusammenhänge gibt es zwischen den Vorfällen in Kambodscha und dem heimischen Bankkonto?
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