Freitag, 02.09.2011, 20 Uhr, "Billy Blei (1897-1962) und Sarita Halpern (1898-1974), zwei Glücksritterinnen auf Gralsuche"
Vortrag und Gespräch mit Gabi Einsele,
Moderation: Prof. Dr. Ilse Kokula
In einer Zeit, in der es weder üblich war, dass Frauen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, noch als Paar einen gemeinsamen Haushalt führten, fanden sich Sybille Bley und Sarita Halpern zusammen. Wo und wann genau sie sich kennen lernten, ist nicht klar - es könnte im lila Wien der 1930er Jahre gewesen sein. 1934 auf Mallorca waren sie bereits so vertraut miteinander, dass sie dort einige Zeit eine Hühnerfarm betrieben. Später gelangten sie über Malaga/Spanien nach Portugal. Europa war beherrscht vom Nationalsozialismus. In der Nähe von Lissabon, in einem kleinen Landhaus, führte Sarita erfolgreich ein Kosmetiklabor und Billy schuf Keramiken. Umgeben von Blumen, Bäumen und Kanarienvögeln lebten sie in einem gastfreundlichen Haus, trotzten kargen Verhältnissen. Rund dreißig Jahre lang, bis zu Billys Tod im Jahr 1962, währte ihre Lebensgemeinschaft.
Wie nahm ihre Umgebung diese beiden außergewöhnlichen Frauen wahr? Welche Spuren hat dieses höchstwahrscheinlich lesbisches Paar hinterlassen? Was fasziniert uns bis heute an ihnen? Wir versuchen uns aus Fotografien, Widmungen in Büchern und Tagebüchern sowie mittels Äußerungen von Zeitzeuginnen und -zeugen ein Bild zu machen.
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