Die „Balkan Musik“ hat sich im Laufe weniger Jahre radikal weiterentwickelt. Ursprünglich gab es nur diese Gypsy-Blaskapellen aus Ex-Jugoslavien und Rumänien, die man aus den Spielfilmen von Emir Kusturica kannte: Boban Markoviv Orchestra, Fanfare Ciocarlia und Goran Bregovic.
Die Stilart „Balkan Brass“ ist durchgedreht, exotisch und sehr, sehr schnell. Dieser Zigeuner-Punk mit den irrsinnig hektischen Bläsern ist live ein umwerfendes Konzerterlebnis und hat der Balkanmusik viele Fans auch ausserhalb des Balkans beschert.
Dann kam DJ Shantel und seine moderne Form des „Balkan Beats“. Damit schaffte es hierzulande die Balkanmusik aus den Konzertsälen ins Radio und in die Diskotheken. Jetzt kamen auch Leute in Kontakt mit Balkanmusik, die nie zuvor Gypsybands live gehört haben und sie waren meistens begeistert. In allen Großstädten entstanden spätestens dann Musikclubs, die sich auf „Balkan Beats“ spezialisierten. Das Publikum will „seine“ wilden Balkan-Hits hören und dazu euphorisch feiern. Aber vielen Balkan-DJs waren schnell gelangweilt, immer dieselben Stücke und immer dieselben Künstler aufzulegen. Viele sind auch selber Musiker und experimentieren mit anderen Stilarten. Das war der Startschuss zur Entfaltung der neuen, der dritten Variante der Balkanmusik: diesen Sound nennt man „Balkan-Electro“. Seit 2010 existiert diese neue Stilart der Balkanmusik und nahezu täglich kommen inzwischen neue Titel mit „Balkan-Electro“ auf den Markt. Das ist eine Mischung aus House und Techno mit traditionellen Balkan Brass-Elementen, also eine sehr schräge Mischung aus alt und neu.
Weiterhin haben DJs entdeckt, dass man Balkanmusik problemlos mit Ska kombinieren kann, da beide Stilarten Bläser verwenden und ein ähnliches Tempo haben. Balkan-Brass enthält auch fast immer Polka-Elemente und da Polkaklänge auch im modernen, kolumbianischen Cumbia zu finden sind, gibt es jetzt viele Kooperationen zwischen Balkanmusik und lateinamerikanischer Cumbia. Insbesondere bei der „Cumbia-Digital“ gibt es viele Anknüpfungspunkte zum aktuellen „Balkan-Electro“.
DJ RALPH „VON“ RICHTHOFEN hat dieser Entwicklung Rechnung getragen und bisher zwei Doppelsampler mit cluborientierter Balkanmusik veröffentlicht.
Der erste Sampler „Balkan Club Night, Vol. 01“ baut auf Balkan Brass-Klassikern auf und präsentiert dann die Entwicklung zum modernen „Balkan Beat“. Der zweite Sampler „Balkan Club Night, Vol. 02“ fängt da, wo „Volume 1“ endete: beim Übergang von „Balkan Beats“ auf „Balkan-Electro“. Hier liegt der Schwerpunkt auf neuen Produktionen, die insbesondere Minimal-House mit Balkan-Brass fusionieren. Die meisten der sehr jungen Musiker stammen vom Balkan und haben ihre Tracks bisher nur im Internet auf Spezialseiten präsentieren können. Diese neue Stilart drängt mit aller Macht in die Clubs der Metropolen. 2011 wird man „Balkan-Electro“ in jedem Szene-Club weltweit zu hören bekommen...und heute auf jeden Fall auch bei uns! Handtücher für euren Schweiss mitbringen!
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