Die Kulturtechniken des Trennens und des Verbindens - Schnitt, Naht und Knoten - nicht zum Verschwinden zu bringen, sondern sie als elementares Mittel des Textilen zur Schau zu stellen, war das Plädoyer Gottfried Sempers in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Auf welche Weise Sempers Postulat nicht allein in der Mode, sondern auch in den Bildkünsten des 20. Jahrhunderts Folgen hatte, soll anhand exemplarischer Fälle in unterschiedlichen Medien erörtert werden. Dabei werden die unterschiedlichen Funktionen und Möglichkeiten von Schnitt, Naht und Knoten in den Bildkünsten einerseits, der Mode andererseits berücksichtigt. Dabei ist zu fragen, welche Auswirkungen die zunehmenden Grenzverwischungen zwischen den Bereichen von Kunst und Mode haben, ob also unterschiedliche Funktionen überhaupt noch wahrgenommen werden können bzw. sollen.
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