Ständig präsent oder mit zweiten, späteren Karrieren sind die Senioren der Deutschen Jazzszene aktiv. Sie erfreuen sich einer Beliebtheit wie selten zuvor.
Uwe Oberg & Heinz Sauer
Heinz Sauer wurde vor einigen Monaten 80 Jahre alt. Mit dem Pianisten Uwe Oberg spielte er im vergangenen Sommer zur jazzwerkstatt Peitz und in den Studios des RBB das bemerkenswerte Album „Sweet Reason“ ein. Die musikalische Zusammenarbeit zwischen dem „Doyen der deutschen Jazzszene“, Heinz Sauer, und dem jüngeren Pianisten Uwe Oberg besteht seit vielen Jahren, sieht man einmal von einigen längeren Unterbrechungen ab. Sauers durch die Jahre intensiven Lebens unverwechselbar gewordener Klang auf dem Tenorsaxophon ergänzt sich harmonisch mit Obergs Klavierspiel. Gemeinsam lassen sie aus der reichen Geschichte des Jazz ihre ganz ureigene Klangwelt, ihren ganz eigenen musikalischen Kosmos entstehen.
Rolf Kühn Unit
Wenn jemand zu den Großen des europäischen Jazz gehört, dann er: Rolf Kühn! Er wird 88, aber ist jung, frisch und großartig expressiv derzeit auf allen deutschen Festivalbühnen, in Rundfunkstudios und in immer gut besuchten Konzerten mit seiner Generationen jüngeren Band Unit zu hören. Der Bläservirtuose gilt als Meister des Bebop, Cool und Free Jazz. Er überwindet spielend alle Grenzen, liebt das variantenreiche Spiel mit Form und Freiheit, Komposition, Improvisation und auch Humor. Die Musik mit den jungen Bandkollegen Johannes Fink, Ronny Graupe und Christian Lillinger ist gegenwärtig, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Musiker befinden sich kompromisslos im Moment des Spiels, ihre Musik wandelt sich von swingenden Klängen zu hypermodernen Großstadtsounds, von klanglicher Wärme zu energetischen Ausbrüchen, im ständigen Dialog der Musiker miteinander.
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