Reporter ohne Grenzen und das Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung laden ein zur:
Filmvorführung „Das Grüne Gold“ und Podiumsdiskussion über Journalismus in Äthiopien
Donnerstag, 30. November 2017 um 20:00 Uhr
-Eintritt frei-
Anmeldung via Mail an rog@reporter-ohne-grenzen.de
Der Film „Das grüne Gold“ begleitet den äthiopischen Umweltjournalisten Argaw bei seinen Recherchen zu Landraub in Äthiopien und legt offen, dass versprochener Wohlstand und Entwicklung oft weit entfernt sind von der harten Realität. Er zeigt auch, wie mit Kritikern umgegangen wird, die sich den Plänen von Regierung und ausländischen Investoren in den Weg stellen.
Das Geschäft mit fruchtbarem Ackerland – dem „grünen Gold“ – wird immer lukrativer. Welche dramatischen Auswirkungen das für die Landbevölkerung hat, zeigt das Beispiel Äthiopien. Ausländische Investoren pachten ohne jeden Nutzen für die lokale Bevölkerung große Ackerflächen in dem ostafrikanischen Land. Ausländische Großbetriebe besetzen riesige, landwirtschaftliche Flächen in Regionen, die bereits am Rande des Verhungerns sind und senden die erwirtschafteten Produkte in ihre heimatlichen Supermärkte. Zurück bleiben Bauern, die von dem Land, auf dem sie seit Generationen lebten, mit Gewalt vertrieben wurden.
Wie ist die Idee zum Film entstanden und welche Schwierigkeiten gab es in der Umsetzung? Wie können Medienschaffende in Äthiopien zu kritischen Themen wie Landraub recherchieren? Wie sind die Arbeitsbedingungen für (Umwelt-)Journalisten heute? Gibt es Tabuthemen? Müssen kritische Stimmen mit Repression rechnen?
Diese und weitere Fragen diskutieren im Anschluss an die Filmvorführung:
Tesfalem Waldyes, Äthiopischer Journalist, der vor Ort als freier Mitarbeiter bei der Wochenzeitung Fortune und der Monatszeitschrift Addis Standard sowie für ausländische Medien wie das ZDF gearbeitet hat. Waldyes wurde zusammen mit acht weiteren Journalisten im April 2014 in Addis Abeba festgenommen und über ein Jahr festgehalten. Mittlerweile arbeitet er für die Deutsche Welle in Bonn.
Joakim Demmer, Regisseur des Films „Das grüne Gold.“ Demmer ist in Schweden aufgewachsen. Nach dem Studium der Fotografie arbeitete er als Kameramann und Cutter in Skandinavien. Von 1995 bis 2001 studierte er Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seitdem arbeitet er als Filmemacher in Deutschland, Schweden und der Schweiz.
Einführung: Patrick Berg, Leitung Haushalt und Finanzen der Heinrich-Böll-Stiftung, ehemaliger Leiter des 2012 geschlossenen Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Addis Abeba.
Moderation: Anne Renzenbrink, Pressereferentin bei Reporter ohne Grenzen.
Die Diskussion findet in Englischer Sprache statt.
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