Vortrag von Britta Petersen mit anschließendem Gespräch
Die Verhüllung des weiblichen Körpers löst wiederholt öffentliche Debatten um Fortschrittlichkeit und Geschlechterordnung im Islam aus. Die hier diskutierten Werte und Identitätsvorstellungen erscheinen als Gegensatz zu europäischen Konzepten von Emanzipation und Gleichberechtigung formuliert. Künstlerische Äußerungen können als produktiver Teil dieser Debatten gelesen werden. Der Vortrag stellt Fragen zur Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit weiblicher Körper in der visuellen Kultur. Er diskutiert darüber hinaus, ob der verschleierte Körper als Verdichtung von Fremdheit in einer "offenen Kultur" angesehen werden muss.
Mit der Sammlung Reydan Weiss zeigt die Weserburg zwei künstlerische Positionen, die im Kontext aktueller, europäischer Islam-Debatten zu verorten sind: Olaf Metzels Skulptur "Turkish Delight" (2006) provoziert durch den Anblick einer Kopftuch tragenden und zugleich körperlich enthüllten Frauengestalt. Mircea Sucius Kohlezeichnung "Study for Ghost # 4" (2003) zeigt die Verhüllung einer geheimnisvollen Figur, deren Körperlichkeit verborgen bleibt. Beide Arbeiten werden in dem Vortrag im beschriebenen Kontext diskutiert.
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