Sommer 1970: Rio Reiser singt ›Macht kaputt, was Euch kaputt macht‹, es ist die Geburtsstunde der Polit- und Kultrockband Ton Steine Scherben. Wie keine andere deutsche Band drücken die Scherben das Lebensgefühl ihrer Generation aus.
Doch Rio Reiser ist auch ein charismatischer Einzelgänger. Als sich die Band 1985 trennt, beginnt Rio seine Solokarriere. Hinter dem Polit-Rocker kommt der romantische Träumer zum Vorschein, der in seinen Liedern der Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe Ausdruck gibt.
Jan Plewka und die schwarz-rote Heilsarmee stellen diesen verletzlichen Rio ins Zentrum ihres Abends. Und wenn sie die Lieder des ehemaligen ›Königs von Deutschland‹ spielen wie etwa ›Halt Dich an Deiner Liebe fest‹, ›Alles Lüge‹, ›Junimond‹ oder ›Für immer Dich‹, dann geht das über ein bloßes Rockkonzert weit hinaus. Denn Jan Plewka, der Frontmann von Selig und Zinoba und Gitarrist von Tempeau, ist an diesem Abend Sänger, Musiker und Schauspieler zugleich. Er ist ganz dicht bei seinem Idol und bleibt doch immer er selbst.
Und das Publikum ist fassungslos, begeistert, berührt. Es erliegt seiner Stimme und seinem Charme gleichermaßen.
Kritiken:
„Plewka tritt hinter das Werk Rio Reisers zurück – und beweist damit Größe. Er interpretiert nicht die Stücke, er spürt sie, macht sie fühlbar (...), wird zum Medium der Erinnerungen (...) Man möchte aufspringen, sich das Megafon von Plewka schnappen und mitsingen – und die über 600 Zuhörer singen mit. Proklamieren ‚Das ist unser Haus’ aus dem ‚Rauch-Haus-Song’ und später ‚Keine Macht für Niemand’ (...) Und, ja, man müsste Schauspielhäuser besetzten, wenn dadurch mehr solche ergreifende Abende zustande kämen.“ Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Schon die ersten Töne, die Plewka im völligen Zappenduster vom Schnürboden des Schauspielhauses herabfallen lässt, schaffen eine fast mystische, dichte Atmosphäre, die der Sänger den ganzen Abend über hat aufrechterhalten können. Mit seiner rauhen, kratzigen Stimme, offen, wund und unendlich zärtlich ist Plewka die Idealbesetzung, um Reisers Lieder zu transportieren. (...) Wer vor Glück heulen möchte, muss sich diesen Abend anschauen.“ Hamburger Abendblatt
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