Zum Verhältnis von Zivilgesellschaft und Politik in Ungarn 1956 bis heute
Am 23. Oktober jährt sich der Jahrestag des ungarischen Volksaufstands von 1956 zum 60sten Mal. Dieser hat – mit jeweils unterschiedlichen Akzenten und Interpretationen - in den europäischen Erzählungen vom Kampf um demokratische Rechte und Freiheiten gegen die sowjetisch gelenkte Einparteienherrschaft einen zentralen Stellenwert. Wir möchten den 60. Jahrestag des ungarischen Volksaufstandes zur Reflexion über die Rolle der Zivilgesellschaft und ihr Verhältnis zur Politik im ungarischen Staat nutzen.
Melani Barlai und Dr. Jenő Kaltenbach sprechen über Ungarns Weg in die Demokratie und diskutieren die aktuelle politische Situation in Ungarn.
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Anmeldung per E-Mail: boerjesson@bildungswerk-boell.de
Teilnahme kostenfrei
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In Ungarn führt die rechte Regierung von Präsident Orban ihren eingeschlagenen Kurs scheinbar ungehindert fort. Um die Zivilgesellschaft ist es dabei sehr still geworden. Nichtregierungsorganisationen erfahren Repressionen, Demonstrationen werden nicht selten gewaltsam beendet. Der Fokus der Diskussion soll auf der politischen Partizipation der ungarischen Bürger und Bürgerinnen liegen: Was hat sich geändert? Warum formiert sich heute kein bzw. kaum politischer Widerstand gegen die Entdemokratisierung des Landes?
Melani Barlai ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Andrássy Universität Budapest im Rahmen des Projekts Netzwerk Politische Kommunikation (net-POL). Zuvor war sie Lehrbeauftragte an der Professur „Europäische Regierungssysteme im Vergleich" der Technischen Universität Chemnitz. Seit 2014 ist sie Koordinatorin der ungarischen online Wahlhilfe Vokskabin. Sie arbeitet an ihrer Dissertation zum Thema: Die historischen Konfliktlinien in Ungarn – Relevanz in der Posttransformationsphase. Weitere Forschungsschwerpunkte Barlais sind das ungarisches Parteien- und Wahlsystem, online Wahlhilfen, politischer Extremismus und politische Kultur und Konfliktforschung in Ungarn.
Jenő Kaltenbach ist emeritierter Professor für Verwaltungsrecht, Mitbegründer des Runden Tisches für Minderheiten, Gründungsvorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und war Ombudsman für die Rechte der Minderheiten. 1998 bis 2003 war er Vizevorsitzender der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz des Europarates (ECRI), 2012 deren Präsident. Er war weiterhin Fraktionsvorsitzender der grünen Partei „Dialog für Ungarn“ (PM) im Stadtrat von Budapest.
Eine Kooperationsveranstaltung im Stiftungsverbund der Heinrich-Böll Landesstiftungen: Hamburg, Schleswig-Holstein, Bayern, Berlin, Baden-Württemberg und Hessen
Die Veranstaltung ist für Rollstuhlfahrer*innen zugänglich.
Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
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