*Afghanischer Frühling? *Während des Arabischen Frühlings waren Aktivist*innen in Afghanistan inspiriert: „Youth of Iran, Egypt, Tunisia, Libya... Thank you for showing us the way out!“ stand auf ihren Demoplakaten. Die Unzufriedenheit mit den Machtverhältnissen in Staat und Gesellschaft, die mit der zivil-militärischen Intervention seit 2001 etabliert wurden, ist groß. Die Bewegungen empören sich, dass Islamisten und Kriegsverbrecher zu Verbündeten der internationalen Interventionsstaaten und zur neuen politischen Elite gemacht wurden. Und sie protestieren dagegen, dass die US-Militärstützpunkte in Afghanistan nun dauerhaft bleiben. Demonstrationen gibt es gegen das Amnestiegesetz, das Straffreiheit für Kriegsverbrecher garantiert, und gegen Gewalt und Lynchmorde an Frauen. Aktuelle Formen der Selbstorganisierung sind „Victims' Organizations“ und „Frauen-Schuras“ (Räte).
Wir haben einen ganzen Tag Zeit, Aktivist*innen aus drei verschiedenen afganischen Organisationen kennen zu lernen. Wir wollen uns austauschen über die Kämpfe dort wie hier und schließlich einen Ausblick wagen: Wie gelingt es, uns nicht abschneiden zu lassen von den anti-kolonialen, linken, feministischen, auf Gerechtigkeit und Selbstbestimmung orientierten Debatten und Kämpfen in Afghanistan? Wie sind Austausch und Zusammenarbeit möglich, die damit einhergehen, unser Denken, Wissen und Handeln hier zu dekolonialisieren?
Referent*innen:
- Mariam Rawi, RAWA (Revolutionary Association of the Women of Afghanistan
- Weeda Ahmad, Direktorin der Social Association for Afghan Justice Seekers
- Hafiz Rasikh, Vorstand Solidaritätspartei Afghanistan (Hezbe-Hambastagi)
Workshop 1: Feministische Frauenorganisierung
Frauenorganisierung angesichts von Besatzung, Islamismus und Krieg mit Mariam Rawi von RAWA (Revolutionary Association of the Women of Afghanistan), eine feministische Frauenorganisation, die seit 1977 besteht und seither beinahe immer im Untergrund arbeiten muss, gestaltet gemeinsam mit Kurdischer FrauenRat Dest Dan.
Workshop 2: Gegen Kriegsverbrecher und Besatzung
Aufbau einer anti-islamistischen, breiten Bewegung gegen Besatzung, Militarismus und Kriegsverbrecher in der Regierung mit Hafiz Rasikh von SPA, Solidaritätspartei Afghanistan, die basispolitisch und nicht parlamentarisch aktiv ist, gestaltet gemeinsam mit Mohammad Abu Hajar, Syrian revolutionary activist, Local Coordination Committee.
Workshop 3: Kämpfe gegen Straflosigkeit
Bewegungen für transitional justice und für einen Frieden mit Gerechtigkeit mit Weeda Ahmad von SAAJS (Social Association of Afghan Justice Seekers) ein Zusammenschluss der Familienangehörigen der Opfer von Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen, gestaltet gemeinsam mit demGuatemalakomitee Berlin.
Veranstaltungsort:
Haus der Demokratie, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Teilnahme kostenfrei, rollstuhlgerechter Zugang
Anmeldung unter: global@bildungswerk-boell.de
Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mittlen der Stiftung deutschenKlassenlotterie Berlin.
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