Die deutsche Sexismusdebatte ist seit #Aufschrei nicht verebbt, die täglichen Anfeindungen gegen Frauen und Mädchen ebenfalls nicht. Die individuellen Erfahrungen reichen von diskriminierenden Witzen, sexualisierten Ansprachen, übergriffigen Gesten, etc. bis hin zu schwerer sexueller Gewalt, die dann in der Öffentlichkeit bagatellisiert oder den Frauen eine Mitschuld daran zugewiesen wird. Menschen, die den allgegenwärtigen Sexismus problematisieren, werden ebenfalls belächelt oder öffentlich diffamiert, auch von Frauen. Wo liegen die Ursachen für diesen frauenfeindlichen Konsens in unserer postmodernen Gesellschaft??
Im Workshops beschäftigen wir uns mit einem der ursächlichen Faktoren, die uns tagtäglich umgeben und zu einer mehrheitlich akzeptierten Normalität geworden sind: Wir untersuchen die vielfältigen Formen von sexistischer Werbung und ihre zugrundliegenden Strategien, erarbeiten gemeinsam, wie man sie erkennen und benennen kann. Dabei stellen wir uns Fragen wie: Worin besteht der Unterschied zwischen flachem Humor, sexueller Freiheit, persönlichem Geschmack, Erotik und Sexismus? Gibt ein objektives Messinstrument, um Sexismus zu identifizieren? Geht es nur mir so? Übertreibe ich vielleicht mit meiner Kritik? Was denken andere? Und wie können wir auf das Frauenbild in den Medien Einfluss nehmen und verhindern, dass sich heranwachsende Generationen zunehmend damit identifizieren?
Im Seminar geht es um die Reflexion eigener Wahrnehmung und Erfahrungen und um Argumentations- und von Handlungsstrategien gegen die allgegenwärtige Reproduktion sexistischer Darstellungen. Mit zahlreichen Praxisbeispielen und in kreativer Art und Weise setzen sich die Teilnehmerinnen mit dem Thema auseinander, betreiben Analyse und bewerten aktuelle Gegenaktivitäten. Im Workshop werden verschiedene Strategien vorgestellt bzw. (weiter)entwickelt, um im eigenen Umfeld gegen sexistische Werbung vorzugehen.
Termin:
Freitag, 30.10.2015, 17-21 Uhr
Samstag, 31.10.2015, 11-18 Uhr
Teilnehmerinnen: max. 16 Frauen ab 16 Jahre
Referentinnen:
Tanja Berger, politische Bildnerin, M.A. Philologie
Antje Prinz, Beraterin, M.A. Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession.
Beide Referentinnen sind aktiv im „Arbeitskreis Frauenpolitische Bildung“ im Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung e.V.
Der Workshop ist kostenfrei.
Anmeldung:
Verbindliche Anmeldung unter Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer ist erforderlich. Anmeldung bei Frau Birgit Guth, per Mail: guth@bildungswerk-boell.de
Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
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