Zwanzig Jahre liegt das Massaker von Srebrenica im Juli 1995 zurück, das zur Chiffre für den Krieg in Bosnien und Herzegowina geworden ist. Nach einem kurzen Aufbäumen in den Massenprotesten vom Februar 2014 erscheinen die meisten Menschen in diesem Land müde vom Warten auf den Fortschritt, auf Europa, auf ein besseres Leben, auf die Zukunft.
Der Jahrestag bringt die Erinnerung zurück - und auch die Fragen nach den Folgen des Genozids und nach dem Umgang mit ihnen in den vergangenen zwanzig Jahren.
Der Journalist und Autor Adnan Rondić stellte sich diese Fragen in einem Buch, das demnächst in bosnischer Sprache erscheinen wird. Darin vereint er Geschichten über die Suche nach Vermissten, die Aufdeckung von Massengräbern, die Identifizierung von sterblichen Überresten. Er beschreibt, wie die Jahrestage begangen wurden, welche Probleme rückkehrende Vertriebene zu überwinden haben und vor welchen Schwierigkeiten und Zweifeln die heutigen Einwohner/innen von Srebrenica stehen.
Das Buch vermittelt auf sehr persönliche Weise die Erfahrungen, die der Autor in den vielen Jahren der Berichterstattung über Srebrenica und der Kontakte mit den Einwohner/innen dieses traurig berühmten Ortes gesammelt hat.
Im Gespräch mit Miranda Jakiša präsentiert Adnan Rondić seine Arbeit und liest einige kurze Textauszüge aus seinem Buch.
Mit:
• Adnan Rondić, Journalist und Autor, Bosnien-Herzegowina
• Prof. Miranda Jakiša, Humboldt-Universität zu Berlin
Mehr Informationen gibt's auf https://calendar.boell.de/de/event/zwischen-erinnerung-und-zukunft
Foto: Kathleen Franklin. Lizenz: CC BY 2.0. Original: https://www.flickr.com/photos/kathycsus/1836206543/
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