Zwiegespräche: Vernissage mit Melody LaVerne Bettencourt
„Ich benutze die Drucktechnik der Monotypie, um spielerisch meine eigenen und vorhandene Symbole immer wieder neu auf dem Papier anzuordnen. Die Farben sind teils satt und kontrastierend, dann wieder transparent und lasierend. Meine Geschichte wird immer wieder neu erfunden. Ich nehme Bezug auf Schwarze Widerstandskultur, die sich auch immer wieder neue Wege des Ausdrucks suchen musste.“
Melody LaVerne Bettencourt
2001-2008 HFBK Hamburg (bei Michaela Melian, Isaac Julien)
2004-2005 Iceland Academy of the Arts Februar
2008 Diplom
In ihrer Malerei widmet sich Bettencourt Frauen*, die in der Unabhängigkeitsbewegung und im antikolonialen Widerstandes aktiv waren, jedoch im Verborgenen wirken mussten in dem sie zum Beispiel geheime und verbotene Treffen organisierten. Darüber hinaus stehen in ihrer Arbeit allgemein Frauen der afrikanischen Diaspora im Vordergrund. Es ist ihr Anliegen den anonymen Opferstatus der Kolonialisierten zu brechen und ihre individuellen Beiträge zum Widerstand zu würdigen. Es interessieren sie die stereotypen Bilder afrikanischer Frauen* und ihre Funktionen als Trägerinnen rassistischer Ideologie. Die Auseinandersetzung mit ihrer Positionierung als Schwarze Frau führt Bettencourt zu einer Rückbesinnung auf das Heimatland ihrer Mutter. Die Inselgruppe Cabo Verde ist unter den oben genannten Aspekten interessant, da sie der erste Außenposten für Deportationen von Afrikaner*innen auf dem Weg in die Amerikas war und als ehemalige portugiesische Kolonie ihre Unabhängigkeit erst 1975 erlangte. Das Gedächtnis an die Veränderung ist frisch und dies macht sich Bettencourt unter anderem in einer Reihe von Interviews mit weiblichen Zeitzeugen zu nutze.
Die Ausstellung "Zwiegespräch" wird bis zum 8. März 2015 bei uns zu sehen sein.
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