Vortrag und Diskussion mit:
Jarosław Urbański, Poznań
Soziologe, Friedens- und Umweltaktivist der polnischen Opposition in den 1980er Jahren, Mitbegründer und Aktivist der Gewerkschaft "Arbeiterinitiative", Autor zahlreicher Publikationen
Moderation und Übersetzung:
Bernd Gehrke, Norbert Kollenda
Neben dem Ersten Weltkrieg bestimmt der 25. Jahrestag des Mauerfalls die öffentliche Geschichtserinnerung in diesem Jahr. Doch die Umbrüche von 1989 fanden nicht nur in der DDR und in Deutschland statt, sondern in ganz (Mittel)Osteuropa. Eine Schlüsselrolle dabei spielte die Entwicklung in Polen. Trotz öffentlicher Verbeugungen gegenüber Polen ist die tatsächliche Entwicklung dort weitgehend unbekannt. Fast noch unbekannter scheint das heutige innenpolitische und soziale Geschehen in diesem, unserem Nachbarland. So wird die Gewerkschaft Solidarność als Hauptakteur der polnischen Opposition der 1980er Jahre immer wieder hervor gehoben, doch welche Rolle sie im Umbruch von 1989 tatsächlich spielte oder weshalb aus der Gewerkschaftsbewegung eine harte neoliberale Transformationspolitik hervor gegangen ist, dafür gibt es kaum Erklärungen. Zudem: Welchen Stellenwert besitzen heute Gewerkschaften überhaupt innerhalb der sozialen Bewegungen und der Gesellschaft Polens?
In unserer Veranstaltung wollen wir einen Bogen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart schlagen. Wir wollen einen Rückblick auf die Hoffnungen und die realen Abläufe des sozialen und demokratischen Umbruchs von 1989 werfen, uns vor allem aber mit dem heutigen Zustand sozialer und gewerkschaftlicher Bewegungen in Polen beschäftigen. Mit Hilfe unseres Referenten wollen wir erkunden, welche Rolle Gewerkschaften im heutigen Polen spielen und welchen Stellenwert andere soziale Bewegungen, Geschlechterfragen, ökologische oder antiklerikale Bewegungen besitzen.
Kooperationspartner/innen:
Arbeitskreis Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West
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