Auswirkungen der australischen Flüchtlingspolitik auf die Asien-Pazifik-Region

Mit: Antje Missbach
Mit der Neuauflage der sogenannten Pacific Solution, hat Australien den erneuten Versuch unternommen sich gänzlich vor Bootsflüchtlingen abzuschotten. Seit 2012, werden alle neueintreffenden Asylsuchenden unmittelbar in die Lager nach Manus (zu Papua-Neuguinea gehörend) und Nauru gebracht.

Ohne rechtlichen Beistand und unter extremen Bedingungen warten seither hunderte Erwachsene und Kinder, auf die Bearbeitung ihrer Asylgesuche vor Ort. Selbst wenn die Ergebnisse der Asylverfahren positiv ausfallen, haben die Antragsteller_innen keine Chance jemals nach Australien umgesiedelt zu werden.

Derzeit bemüht sich die australische Regierung neben Papua-Neuguinea und Nauru auch verarmte Staaten in Südostasien z B. Kambodscha) dazu zu bewegen, Flüchtlinge dauerhaft aufzunehmen. Neben dieser extraterritorialen Abwicklung der Asylgesuche, wurde Anfang des Jahres auch bekannt, dass die australische Marine wiederholt Flüchtlingsboote nach Indonesien zurückgeschickt hat.

Diese Zwangsabweisungen stellen nicht nur einen Eingriff in Indonesiens Souveränität dar, sondern sind auch ein drastischer Verstoß gegen die Internationale Flüchtlingskonvention, die Australien mitunterzeichnet hat. Trotz internationaler Proteste von Menschenrechtsgruppen und des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen, hält die australische Regierung weiterhin an ihrem Kurs fest.

Dieser Vortrag beleuchtet zum einen die Veränderungen der Asylpolitik in Australien und die damit einhergehenden Verschlechterungen für Asylsuchende und Flüchtlinge vor Ort. Darüber hinaus bietet er einen Überblick über die Konsequenzen der australischen Abschottungspolitik für Transitländer und Anrainerstaaten, die nun stärker als zuvor von der ‚dauerhaft vorübergehenden‘ Präsenz von Asylsuchenden betroffen sind.

Referentin: Antje Missbach ist Lecturer an der Monash University und forscht seit 2010 zum Thema Transitflüchtlinge in Indonesien.

Teilnahme kostenfrei
Anmeldung erforderlich unter:
global@bildungswerk-boell.de

Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin