Zweiter von vier Fachworkshops zur Vorbereitung der dreitägigen Kerncharrette im Rahmen des Projektes Charrette (-verfahren) – BürgerInnen planen ihre Stadt – am Beispiel der Konversionsfläche Güterbahnhof Grunewald
In Städten mit Wohnungsknappheit liegt es nahe, auch an komplizierten Orten Wohngebäude zu errichten. Unter Ausschöpfung bautechnischer Möglichkeiten ist es heute möglich auch an stark befahrenen Straßen oder Zugtrassen zu Wohnen. Doch wo sind die humanen, technischen und ökonomischen Grenzen?
Gemeinsam mit Prof. Hinrich Baller (Architekt) werden die Teilnehmenden des Workshops die Möglichkeiten und Grenzen verkehrsnahen Wohnens erörtern. Ergänzend wird gemeinsam mit Uwe Luipold (Geschäftsführer regioconsult) diskutiert, welche Gewerbeformen verkehrlichen Belastungen eher standhalten als andere. Im Angesicht der zunehmenden Verdrängung von produzierendem Gewerbe und Kleingewerbe aus der Innenstadt könnten zentrumsnahe und verkehrsgünstig gelegene Ausgleichsflächen nachgefragt werden.
Ziel des Workshops ist es, die Potentiale von Wohn- und Gewerbenutzungen der Konversionsfläche Güterbahnhof Grunewald herauszuarbeiten. Die Ergebnisse werden als Impuls für eine dreitägige Kerncharrette vom 29.11.-1.12. genutzt, bei der in einem kollektiven Prozess mit Nachbarn und Interessierten aus ganz Berlin, potentiellen NutzerInnen, ExpertInnen und Politik ein Entwicklungskonzept für den Güterbahnhof Grunewald entworfen werden soll.
Ablauf des Workshops
I Einführung in den Fall Güterbahnhof Grunewald
Robert Slinger (KAPOK)
II Impulsreferate
Prof. Hinrich Baller (Architekt), Uwe Luipold (Geschäftsführer regioconsult Konzepte für Politik und Wirtschaft)
III Diskussion zur Konversionsfläche Güterbahnhof Grunewald
IV Kommentierung und Zusammenfassung
Bürgerinitiative Zwischen den Gleisen
Moderation: Aljoscha Hofmann (Think Berl!n & AK nachhaltige Stadtentwicklung im Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung)
Ort:
Sportverein VfK1901 e.V., Maikäferpfad 36, 14055 Berlin
Anmeldung per E-Mail unter:
stadtpolitik@bildungswerk-boell.de
Veranstalter: Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung (BIW)
Koordination: Florian Schmidt und Johannes Wätzmann
Durchführung: AK nachhaltige Stadtentwicklung im BIW und URBANITAS Berlin Barcelona Kooperationspartner: TU-Berlin Fachbereich Architektur und Urbanisierung, BI zwischen den Gleisen, Belius GmbH, KAPOK, Initiative Stadt Neudenken, Think Berl!n. Stiftung SPI
In Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Bezirksstadtrat Mark Schulte
Realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Projektes:
Charrette (-verfahren) – BürgerInnen planen ihre Stadt
am Beispiel der Konversionsfläche Güterbahnhof Grunewald
Am Beispiel des ehemaligen Güterbahnhofs Grunewald im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wird von September bis Dezember 2013 ein Dialogprozess durchgeführt, der sowohl die realen Möglichkeiten dieses Standortes offen legt, als auch als stadtweites Bildungsprojekt neue Formen der dialogischen Prozessgestaltung bei städtebaulichen Entwicklungsprojekten zur Diskussion stellt.
Ziel ist es, BürgerInnen ohne Expertenwissen, klassische und kreative Akteure der Berliner Stadtentwicklung in einen aktiven Dialog auf Augenhöhe zu bringen. In einem modellhaften Dialog- und Entscheidungsprozess werden die Komplexität verschiedener Bedürfnisse und Gestaltungsansätze beispielhaft ausgehandelt. Die sehr konkrete Arbeit am Beispiel des Konversionsgebiets Güterbahnhof Grunewald wird gerahmt von einer Debatte über die Möglichkeiten der Verbesserung von Dialog- und Beteiligungsstrukturen in der Berliner Stadtentwicklungspolitik.
Methodisch orientiert sich das Verfahren an der Charrette-Methode (franz.: Karren) und wird von einem erfahrenen Moderator geleitet. Ziel eines Charrette-Verfahrens ist es, in kürzester Zeit zu einem konsensfähigen und umsetzbaren Ergebnis zu kommen. Charrettes kommen üblicherweise zum Einsatz, wenn Umsetzungsdruck besteht und ein einziges Konsens-Ergebnis das Ziel ist. Da beim „Charrette (-Verfahren) Grunewald“ kein solcher Umsetzungsdruck besteht, sondern der Bildungscharakter im Vordergrund steht, können konsensfähige Varianten das Ergebnis sein.
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