Heinrich Hannover: Strafverteidigung im Konflikt mit dem Zeitgeist
Bremen. In den 41 Jahren seiner Berufstätigkeit als Strafverteidiger hat Heinrich Hannover immer wieder den Konflikt mit dem in der westdeutschen Öffentlichkeit und auch in der Justiz herrschenden Zeitgeist auf sich genommen. Heinrich Hannover schildert am Dienstag, 8. Januar, um 20 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, an Beispielen aus seiner Verteidigerpraxis, wie sich das aus dem Nazi-Reich übernommene Feindbild "Kommunismus" und später das in jahrelangen Medienkampagnen angeheizte Feindbild "Terrorismus" auf die Wahrheits- und Rechtsfindung der bundesdeutschen Strafjustiz ausgewirkt hat. Wenn es um die Kriminalisierung unerwünschter Opposition gegen das kapitalistische System und dessen Kriegstreiber ging, wurden hinderliche Regeln der Strafprozeßordnung oft ignoriert, was die Mitwirkung von Strafverteidigern mitunter zum rechtsstaatlichen Dekor verkommen ließ.
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