Die Abwürfe der bislang einzigen in Kriegszeiten eingesetzten Atombomben am 6. und 9. August 1945 auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki brachte hunderttausenden Menschen den Tod. Noch heute sterben Überlebende (jap. Hibakusha) an den Folgen. Das Atomzeitalter hatte begonnen. Die seit Mitte der 1950er Jahre propagierte sog. friedliche Nutzung der Atomenergie mit quasi kostenloser Energie hat sich schon lange als Illusion herausgestellt. Der Schock der atomaren Katastrophe von Fukushima am 11. März 2011 hat in einigen Ländern das Ende des atomaren Zeitalters eingeläutet. Allerdings werden uns die strahlenden Altlasten der nuklearen Energieproduktion wie auch der Nuklearwaffen und sonstigen Nutzung noch hunderttausende von Jahren erhalten bleiben. Auch auf deutschem Boden werden weiterhin US-amerikanische Atomwaffen einsatzbereit gehalten und nirgends auf der Welt existiert bislang eine brauchbare Endlagerstätte für den atomaren Müll.
Unsere Referenten werden sämtliche Aspekte der nuklearen Nutzung beleuchten. Schwerpunkt wird die aktuelle Situation in Japan sein.
KAZUHIKO KOBAYASHI (Germanist, Tokio) kann als versierter Kenner der japanischen Umweltbewegung aus erster Hand berichten, wie die jüngsten Entwicklungen in Japan einzuschätzen sind. Wie ist die Situation in Fukushima? Werden die großen Anti-Atom-Demonstrationen etwas bewirken? Was ist vom sog. Atomausstieg zu halten? Welche Hilfe wird vom Ausland und insbesondere von Deutschland erwartet?
ERIK PETERSEN (Geschäftsführer des Ökologischen Ärztebundes, Bremen) stellt die nukleare Kette vom Uranabbau über die Nutzung zur Energiegewinnung, in der Medizin und in Waffen bis hin zum Endlager dar. Er zeigt, dass die sog. Friedliche Nutzung wie auch die sog. saubere Atomenergie Selbstbetrug sind.
DR. MED. LARS POHLMEIER (Vizepräsident der IPPNW Europa, Bremen) berichtet über die weltweite Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen und speziell über die deutsche Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt“, die sich gegen die Modernisierung der US-amerikanischen Atomwaffen in Deutschland wendet. Außerdem war er Ende August 2012 mit einer internationalen Ärztedelegation in Fukushima und wird seine Eindrücke aus ärztlicher Sicht mitteilen.
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