Auf ganz unterschiedliche Weise machen die politischen Umbrüche in der arabischen Welt sowie die frustrierenden Erfahrungen nach den „Farbrevolutionen“ in der Ukraine, Georgien oder Kirgisien die Frage nach der Rolle externer Einflussnahme auf Demokratiebewegungen wieder relevant.
Im „arabischen Frühling“ rühmten sich externe staatliche und private Akteure ihrer positiven Rolle als Unterstützer/innen oppositioneller Bewegungen. Beratungsfirmen für gewaltfreie Protestformen wie etwa die Belgrader Organisation CANVAS wurden international als „Revolutions-GmbH“ bezeichnet.
Diese Podiumsdiskussion setzt sich mit der Ambivalenz externer Demokratisierungshilfe auseinander, die in den Maghreb-Staaten ebenso wie schon in den Jahren zuvor im osteuropäischen Raum zutage getreten ist:
Welche Legitimität hat die Einmischung von außen, wenn staatlich geförderte Akteure und internationale Organisationen oppositionelle Aktivitäten in einem anderen Land unterstützen? Wie viel hat eine extern geförderte Zivilgesellschaft („Dienstleistungs-Zivilgesellschaft“) mit dem Ideal von Bürgerbewegungen in sich demokratisierenden Gesellschaften gemein?
Streitgespräch im Rahmen der Vorlesungsreihe "Externe Demokratieförderung und geteilte Zivilgesellschaft" im postsozialistischen Europa, die von Kollegiatinnen des Promotionskollegs Zivilgesellschaft und externe Demokratisierung der Heinrich-Böll-Stiftung organisiert wird.
Mit:
Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
Srdja Popovic, CANVAS, Serbien
Tatiana Poshevalova, Konsortium EUROBELARUS, Weißrussland
Frank Schimmelfennig, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Schweiz
Moderation:
Irene Hahn, Europa-Universität Viadrina
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