Der globale CO2-Ausstoß ist 2010 so stark angestiegen wie nie zuvor. Dürre, Ernteverluste und Unwetter sorgen weltweit für tausende Todesfälle. Das Eis der Arktis taut weiter auf. Gleichzeitig nennt die Internationale Energieagentur das Ziel, die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, eine „nette Utopie“, und die EU und die USA streichen wesentliche Beiträge für Klimaschutz und erneuerbare Energien.
Auch die internationalen Verhandlungen zum Klimaschutz stagnieren: „So düster sah es noch nie aus“, lautet die Einschätzung vieler Experten/innen. Ein Jahr vor Ablauf der ersten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls und zwei Jahre nach dem Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen sind wir von einem verbindlichen multilateralen Klimaabkommen weiter entfernt als je zuvor. Ohne eine zweite Verpflichtungsperiode verlieren wir das einzige – wenn auch mangelhafte – Instrument, das auf internationaler Ebene Emissionsreduktionsziele verbindlich festschreibt und Sanktionsmechanismen bereithält.
Vom 28. November bis 9. Dezember 2011 tagt die 17. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention im südafrikanischen Durban (COP 17). Das Ereignis ist von großer Bedeutung für den Kontinent, da Afrika von den negativen Folgen des Klimawandels, von Dürren, Überschwemmungen oder Flüchtlingsströmen besonders betroffen ist. Sowohl bei der Bewältigung überlebensnotwendiger Anpassungsmaßnahmen als auch bei der Einleitung eines CO2-armen Entwicklungspfades ist Afrika auf internationale Finanzhilfen angewiesen. Die Klimakonferenz auf dem am stärksten betroffenen Kontinent verleiht der Forderung nach substantiellen Lösungen in der Klimapolitik besonderen Nachdruck.
Aber: Wie kann angesichts eines fortschreitenden und sich beschleunigenden Klimawandels auf der einen Seite und einer Lähmung und Blockade politischer Verhandlungen auf der anderen Seite überhaupt noch ein Fortschritt erzielt werden? Müssen wir die Idee multilateraler Klimapolitik und verbindlicher Emissionsreduktionsziele begraben? Welche Zukunft hat das Kyoto-Protokoll? Welche Allianzen und Akteure können wir mobilisieren, um Durban zum Erfolg zu verhelfen? Und wie kann es gelingen, die Interessen und Bedürfnisse afrikanischer Staaten und ihrer Bevölkerungen besser in die Verhandlungen einzubringen?
Diese Veranstaltung markiert das Ende einer halbtägigen Fachtagung, die unter dem Titel „Klima wandelt Entwicklung“ Experten/innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringt, um anlässlich der Klimakonferenz in Durban Herausforderungen und Lösungsansätze für den ländlichen Raum und Agrarsektor in Afrika zu diskutieren.
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