Die aktuellen Demokratisierungswellen in Nordafrika und die damit zusammenhängenden Regimewechsel und militärischen Auseinandersetzungen haben Migrationsbewegungen innerhalb der Region und nach Europa ausgelöst. Diese Entwicklungen verdeutlichen erneut, wie stark die politischen, sozialen und geographischen Verbindungen zwischen Afrika, Europa und der arabischen Welt sind. Auf der Suche nach Schutz vor Verfolgung oder der Suche nach einem menschenwürdigen Leben finden jedoch immer wieder zahlreiche Menschen an den Außengrenzen der Europäischen Union den Tod. Sie fliehen vor der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen durch Kriege, Klimawandel, ungerechte Wirtschafts- und Handelsbedingungen und vor gewalttätigen und diskriminierenden gesellschaftlichen Verhältnissen.
Die EU-Kommission setzt wie die meisten nationalen Regierungen ungeachtet tausender Opfer weiterhin vor allem auf die organisierte Abschottung gegen Flüchtlinge und Migrant_innen. Diese Abschottungspraxis hat die Glaubwürdigkeit der EU als eine politische Institution zur Verteidigung der Menschenrechte stark beschädigt.
Diese Tatsache verlangt nach Information und Aufklärung der Öffentlichkeit. Auf der geplanten internationalen Konferenz werden Nichtregierungsorganisationen aus Anrainerstaaten des Mittelmeerraumes und Betroffene über die Verletzung von Menschenrechten berichten. Besonders thematisiert werden die Rolle Libyens als „Türsteher“ Europas und die Kooperation der EU bzw. der italienischen Regierung mit diesem diktatorischen Regime sowie die Veränderungen hinsichtlich der Fluchtwege und der Abschottungsmaßnahmen im südöstlichen Mittelmeerraum zwischen Griechenland und der Türkei.
Die Konferenz soll nicht nur ein Forum für den Austausch von Informationen sein, sondern eine Diskussion über die Politik der EU und die Rolle Deutschlands beinhalten.
Wie sind die Perspektiven für eine humane Flüchtlingspolitik? Welche Rolle spielen die Mitgliedsstaaten bei der Abschottungspolitik der EU? Welche Rolle kann die Zivilgesellschaft beim Schutz der Flüchtlingsrechte und der Menschenrechte einnehmen? Wie kann eine Kohärenz in der europäischen Entwicklungs- und Flüchtlingspolitik hergestellt werden?
VeranstalterInnen:
* Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
* umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg
* Heinrich-Böll-Stiftung – Bundesstiftung
* Borderline Europe
* SOS Mittelmeer
* Stiftung Pro Asyl
* Internationale Liga für Menschenrechte
* Goethe-Institut
Informationen und Anmeldung:
Eintritt frei! Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich!
Helmut Adamaschek, adamaschek@bildungswerk-boell.de
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