+++ Demo am 17.03. um 13.30 vorm Hauptbahnhof +++
+++ Kundgebung anschließend ab 14.30 am Prinzipalmarkt +++
Seit einigen Jahren zieht in jedem März der sogenannte "1000-Kreuze-Marsch" durch die Münsteraner Innenstadt. Angeführt vom Netzwerk "EuroProLife" sammeln sich dabei neben christlichen Fundamentalist*innen auch Mitglieder der AfD, der Jungen Alternative und anderer rechtskonservativer Organisationen und fordern das totale Verbot eines Schwangerschaftsabbruches und die Bestrafung von Frauen sowie operierenden Ärzt*innen. Die Gegner*innen eines Schwangerschaftsabbruches wollen diesen als unmoralisch oder sogar als Mord darstellen und wenden sich gegen jede Art von Lebensentwürfen außerhalb ihrer Vorstellung christlich-traditioneller Normen.
Die Teilnehmer*innen des 1000-Kreuze-Marsches vertreten ein rückständiges Weltbild, in dem die traditionelle Kleinfamilie als Heiligtum betrachtet wird und Mädchen und Frauen die Selbstbestimmung über ihr eigenes Leben und ihren Körpern verwehrt werden soll. Die Mittel, welche die Gegner*innen des Rechts auf Schwangerschaftsabbruchs dazu verwenden, sind einschüchternd, verleumderisch und unehrlich. So organisieren sie Aktionen vor medizinischen Einrichtungen, um Frauen davon abzuhalten sich über Schwangerschaftsabbrüche zu informieren und diese durchführen zu lassen. Sie verbreiten Lügen über den Schwangerschaftsverlauf und ungeklärte sowie verzerrende Behauptungen über biologische Fakten und psychischen Folgen eines Schwangerschaftsabbruchs. Mit Bezeichnungen wie "Babycaust" schrecken sie noch nicht einmal vor der Relativierung des Holocaust zurück. Immer wieder werden auch Ärzt*innen angezeigt, die auf ihren Internetseiten über Schwangerschaftsabbrüche informieren, was ihnen nach dem noch aus der NS-Zeit stammenden §219a als gesetzlich verbotene Werbung ausgelegt wird.
Wir sagen: Das Weltbild und die Ziele der Abtreibungsgegner*innen gehen an der pluralen und freiheitlichen gesellschaftlichen Realität vorbei. Wir leben in vielfältigen Zusammenhängen, in Patchwork-Familien, als gleichgeschlechtliche Paare, als Alleinerziehende, in zeitweiliger Partnerschaft, in Wohngemeinschaften, mit und ohne (eigene) Kinder. Wir glauben, dass alle Menschen diskriminierungsfrei über ihre Familienplanung und ihr Sexualleben entscheiden können und bei der Wahrnehmung ihrer Rechte unterstützt werden sollen – unabhängig von ihrer Herkunft, sexueller und geschlechtlicher Orientierung oder der sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Situation.
Es ist an der Zeit, gemeinsam den rückwärtsgewandten und frauenfeindlichen Kräften entgegenzutreten und ihren zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Einfluss zu stoppen. Wir rufen deshalb dazu auf, sich dem „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung Münster“ anzuschließen und im März 2018 ein starkes Zeichen für eine selbstbestimmte und plurale Gesellschaft zu setzen!
Wir fordern:
• den uneingeschränkten Zugang zu einem legalen Schwangerschaftsabbruch und die Streichung des § 218 aus dem Strafgesetzbuch
• soziale und ökonomische staatliche Unterstützung und die notwendige Infrastruktur für alle, die sich für ein Kind entscheiden, damit sie ihre eigene Lebensplanung aufrecht erhalten können
• eine Sexualaufklärung, die es allen ermöglicht, sich in sexueller Selbstbestimmtheit zu entwickeln.
Organisationen die den Aufruf bereits unterzeichnet haben:
Pro familia
Frauen helfen Frauen e.V.
One Billion Rising Münster
Tierrechtstreff Münster
Gewerkschaftliche Hochschulgruppe Münster
Sozialistische Jugend - Die Falken NRW
SPD Münster
Bündnis 90 - Die Grünen Münster
DIE LINKE.Münster
Jusos Münster
linksjugend 'solid Coesfeld und Münster
dielinke.SDS Münster
Kaktus Grüne Jugend Münster
DGB Jugend Münster
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